Stadtportal zur Münchner Stadtgeschichte
| Quelle | München und seine Bauten (569) |
|---|---|
| Jahr | 1912 |
| Straße | Frühlingstraße |
Die Kreislehrerinnenbildungsanstalt für den Kreis Oberbayern wurde 1907/1908 nach den Plänen und unter der Leitung des städt. Baurates Dr.-Ing. h. c. Hans Gräffel ausgeführt. Die dreieckige Form und das Gefälle des Bauplatzes, feine Lage an drei Straßen und an hervorragender Stelle im Stadtbild bei der Museumsinsel ergaben die Umrißlinie des Baues, feine Fernwirkung und Zweckbestimmung, die Einfachheit im einzelnen. Das Gebäude enthält: 1. Die Prüparandinnenfchule mit drei Kursen und drei Parallelkursen zu je 42 Sitzplätzen, 2. das Seminar mit drei Kursen und drei Parallelkursen zu je 48 Sitzplätzen, 3. die Seminarübungsschule mit acht Klassen zu je 30 Sitzplätzen, 4. alle zu1,2und3 nötigen Nebenräume, 5. Dienstwohnungen für den Anstaltsdirektor und für.den Hausmeister. Die lichten Stockwerkshöhen betragen im Untergeschoß für die Unterrichtsräume, die Bäder und die Hausmeisterwohnung 3,20 in, für die Kellerrüume 2,70 in, im Erdgeschoß für die Lehrsüle 4 in, für den Lehrprobesaal 5 in, für die Turnhalle 5,50 in, in den oberen Geschossen ebenfalls 4 in, im Phpsikund Chemiesaal 4,50 in. Die Lehrsaalgrößen betragen für die Präparandinnenschule 9,80x6,35 in bis 10,60x6,35 in; im Seminar 10,60x6,50 m bis 11,40x6,50 m; in der Seminarübungsschule 8,60x6,35 m bis 9,80x6,35 m. Das Gebäude ist ein teilweise auf sehr tiefen Betonfundamenten errichteter verputzter Backsteinbau mit Portalen aus Muschelkalk und Ziegeldeckung, Kiesbetondecken zwischen bombierten Eisenträgern, in den Schulsülen und Gängen 3V- nun starkes Granitlinoleum auf 4 cm starkem Zementestrich, in der Turnhalle auf 1'/- cm starker Asphaltschichte. Unterwölbte Eichenholztreppen zwischen Eisenträgern, Trittstufen der Haupttreppe aus 36 nun starkem australischem Hartholz. Niederdruckdampfheizung, Gasglühlichtbeleuchtung (Graetzinlicht). Die plastischen Arbeiten der Vorhallesindvon Professor Julius Seidler. Im Innern erfuhren der Haupteingang, die Gänge, der Beratungssaal und der Turn- und Spielsaal künstlerische Durchbildung. Die Bilder im Vestibül sind von Professor Rudolph v. Seitz, das Deckenbild im Beratungssaal von Martin Herz gemalt. Die Kosten der Bauausführung betrugen M. 730000, die der inneren Einrichtungen M. 65O00. Die Kostenbeitrüge für Straßen und Entwässerung beliefen sich auf M. 35000.
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