Alte Quellen

Elektrizitätswerk. städtisches.

Quelle Zauner - München in Kunst und Geschichte (69)
Jahr 1914

Elektrizitätswerk. städtisches. Die Verwendung von Elektrizität für öffentliche Zwecke begann 1888 mit der versuchsweisen Anwendung von Bogenlampen an der Blumenstraße. Der weitere größere Ausbau der Werke erfolgte unter der Leitung von Baurat Uppenborn; 1891» und 1898 wurde das 1893 durch Stadtbaurat Frauenholz errichtete Muffat-Werk (Zweibrückenstr. 83a) vergrößert; 1911 erfolgte die infolge eines Brandes notwendig gewordene Angliederung einer modernen Schaltanlage. Leistung der Kraftmaschinen 2000 PS., der Umformer 4450 PS.; Batterien-Kapazität 18960 Ampere-Stunden. 1895 wurde das Maximilianswerk (Aenßere Maximilianstr. 2, unterhalb der Maximiliansbrücke) errichtet, und zwar das zweigeschossige Gebäude — gleich jenem der Muffatwerke — von C. Hocheder aufgeführt, unter Rücksichtnahme auf die parkartige Umgebung; Turbinenleistung 500 PS. 1899 wurde das Isartal-Werk (Isartatstr. 48) von ü. Hocheder und R. Rehlen gebaut mit einer Leistung von 7200 PS., das größte Dampfwerk der städtischen Werke. Neben der 78,5 m langen und 23 m breiten Maschinenhalle ist einerseits das 17 m breite Kesselhaus mit seinem 60 m hohen Dampfkamin angeordnet und auf der entgegengesetzten Seite die Schaltanlage, die Wasserreinigungs- und Kondensationsanlagen und daran anschließend in einem Bautrakt Magazine, Akkumulatorenräume, Geschäftsräume für den Betrieb und 2 Dienstwohnungen. Diesem Werk wurden angegliedert die Unterstationen an der Karlstraße 1899, Schillerstraße 1899, Arcisstraße 1899, Prinzregententheater 1901, Oberpollinger 1905r Neuhausen 1906. Wegen weiterer Ueberlastung wurde 1906,07 bei Moosburg (52 km isarabwärts von München) ein neues Elektrizitätswerk von Zivilingenieur Telorac-Kempten erbaut mit einer Durchschnittsjahresleistung von 5200 PS.; die erzeugte Energie wird als Drehstrom mittelst Freileitung mit einer Spannung von 50000 Volt nach der an der Burgfriedensgrenze errichteten Transformatorenstation Hirschau geleitet, dort auf eine Spannung von 5000 Volt umgewandelt und durch das Hochspannungskabelnetz den einzelnen Unterstationen zugeführt. Inzwischen konnte auch das südlich von München an der Isar liegende Südwerk ausgebaut werden mit einer Jahresleistung von 3500 PS. und einem Drehstrom von 5000 Volt, der dem Hochspannungsnetz direkt zugeführt wird. Gleichzeitig wurden neue Umformerstationen errichtet, so 1907 die Unterstation Wurzerstraße, 1908 Ausstellungspark und 1910 in Schwabing (Krankenhaus), 1911 Giesing, Marienplatz und Polizeigebäude. 1911 beteiligte sich die Stadt an der Gründung der „Aktiengesellschaft Leitzachwerke“ mit 51% des Aktienkapitals und sicherte sich dadurch eine Leistung von 9000 PS., bezw. 20 Millionen Kilowattstunden pro Jahr. Betriebsaufnahme der Leitzachwerke 1915 [BAJ 774 f.].


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