Alte Quellen

Haus für Handel und Gewerbe

Quelle München und seine Bauten (283)
Jahr 1912

Auf Grund des preisgekrönten Wettbewerbsentwurfes erhielt Friedrich von Thiersch im Jahre 1899 die Ausführung des Hauses für Handel und Gewerbe übertragen. Nach anderthalb Jahren Bauzeit konnte das Gebäude in Benützung genommen werden. Die Raumeinteilung ist die folgende: Im1. Stock liegt der durch zwei Geschosse reichende Börsensaal mit den anschließenden Lese- und Schreibzimmern, Telegraphenräumen, Sekretariats-, Sitzungszimmer usw. Im 2. Stock sind die Bureaus der Handels- und Gewerbekammer mit dem Handelskammersaal untergebracht. Im 3. Stock hat der Kaufmännische Verein Aufnahme gefunden, das 4.Stockwerk nehmen zwei geräumige Wohnungen ein, das Erdgeschoß dient Restaurationszwecken. — Über dem Erdgeschoß aus grauem und rotem Sandstein erheben sich drei Obergeschosse, die in der einheimischen Putztechnik mit Stuckornamenten auf farbigem Grunde hergestellt sind. Den Übergang zum Dach bildet eine kassettierte Hohlkehle, das Dach selbst zeigt durch die grün glasierten Ziegel ein lebhaftes Aussehen. ImInnern herrscht überall eine reiche Ausstattung vor. Das Börsencafe mit seinen Paneelen aus edlem Holz, mit der Wandverkleidung in spanischen Fliesen und der vergoldeten Stuckdecke empfing seineHauptzierdedurch Wandbildervon Wilhelm Volz. DerBörsensaal im 1. Stock erhielt über grauem Getäfel Wandmalereien von Julius Mössel nach Skizzen des Architekten. Von Professor Ernst Pfeifer rührt die plastische Ausgestaltung her. Als sonstige Mitarbeiter sind zu nennen: Ignatius Taschner, Fritz Schöler, Heinrich Lömpel, L. Heuß. 


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