Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Quelle | Nagler - Acht Tage in München (103) |
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Jahr | 1863 |
Straße | Max-Plank-Straße |
Das Maximilianeum ans der Isaranhöhe ist eine großartige Schöpfung des Königs Maximilian II., und die nach demselben benannte Straße dahin führt in eine neue Bauwelt. Der König gab im Jahre 1854 durch Preis-Ansschreiben nach Rissen für den Bau eines Athenäums Anregung und Gelegenheit für einen neuen Baustyl. Den Preis gewann der Architekt und Prof. G. W. Stier in Berlin, und sein Plan ist ein Meisterstück bis in das Kleinste. Die Ausführung hätte aber 100 Millionen erfordert, und somit müssen wir uns mit dem in der Sammlung der k. Akademie der Künste vorhandenen phantasiereichen Plane begnügen. Zum neuen Maximilianeum wurde am 6. Okt. 1837 der Grundstein gelegt, und sofort nach dem Plane des Oberbaurathes Bürklein der Bau begonnen in welchen den 28. November 1861 der letzte Balken des Dachstuhles in feierlicher Weise eingefügt wurde. Der Hintere Theil ist bereits bewohnt. Es ist dieß ein Institut für eine Anzahl von 15 der fähigsten Jünglinge aus ganz Bayern, welche darin eine für den höheren Staatsdienst geeignete Ausbildung erhalten, doch hat das Institut für den Prachtbau nur eine untergeordnete Bedeutung. Die beigegebene Vignette gibt den Bau in seiner Vollendung, welche er aber noch nicht erreicht hat. In den Sälen und Corridoren werden große Gemälde in Oel aufgestellt, welche eine Galerie von Darstellungen aus der Weltgeschichte bilden. Die berühmtesten Künstler wurden mit Aufträgen beehrt. Das Maximilianeum bildet von der Stadt aus gesehen den scheinbaren Abschluß der Maximiliansstraße, s. d.