Alte Quellen

Das Odeon

Quelle Reber - Bautechnischer Führer durch München (157)
Jahr 1876
Straße Odeonsplatz

Dieses von Klenze erbaute Gebäude (1826—1828) befindet sich am Anfang der Ludwigsstrasse, da wo dieselbe sich zum Odeonsplatz erweitert. Aeusserlich bildet dasselbe den Pendant zu dem gegenüberliegenden Palast des Prinzen Luitpold (vormals Leuchtenbergischer Palast). Der wesentliche Bestandtheil des Innern ist ein grosser Saal, zunächst für musikaUsche Produktionen, ausserdem aber auch für andere Festlichkeiten bestimmt. Der Saal hat eine rechteckige Grundform, wobei sich an die innere Schmalseite eine halbkreisförmige Tribüne anschliesst. Die Dimensionen des Saals sind sehr beträchtlich; die Länge beträgt — mit Tribüne — circa 34 M., die Breite 22,75 M. und die Höhe 16,75 M. Unten ist der Raum auf 3 Seiten von einer Säulenstellung umgeben, während oben eine Gallerie auf alle Seiten sich herumzieht. Der Saal ist vorzüglich akustisch, wozu jedenfalls die ziemlich eng gestellten, den Schall zerstreuenden Säulen wesentlich beitragen. Die unteren Säulenschäfte sind gemauert und mit Stuck überzogen, während die oberen aus Gipsstücken bestehen, in deren Hohlraum als tragender Theil ein Holzpfosten sich befindet. Die Deckengemälde stellen Apoll unter den Musen (von Kaulbach), Apoll unter den Hirten (von Eberle) und das Urtheil des Midas (von Anschützl dar. - Der Hauptsaal ist rings von Nebensälen umgeben, so dass derselbe bei Tage durch Oberlicht erhellt werden muss. In den Räumlichkeiten der II. Etage befindet sich die kgl. Musikschule. Das Erdgeschoss ist zu verschiedenen Zwecken benützt; namentlich ist ein Raum zu den Gottesdiensten der in München wohnenden Engländer eingerichtet.


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Odeon

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