Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Quelle | Zauner - München in Kunst und Geschichte (352) |
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Jahr | 1914 |
Wagner Richard-Monument am Prinzregentenplatz. Eine Schöpfung Heinrich Waderes, enthüllt am 21. Mai 1913 zum hundertjährigen Geburtstag des großen Meisters, für dessen Werke das nahe Prinzregententheater errichtet wurde. Der Marmor für die Figur wurde in den Werken Kiefersfelden am Untersberg gebrochen, umfaßte als Rohblock 14 cbm Inhalt und hatte ein Gewicht von 800 Zentnern. Der weiße Stein ist gelblich getönt und ist als solcher einerseits widerstandsfähiger gegen das rauhe Klima als der absolut weiße Stein und wirkt andrerseits plastischer und lebendiger. Diese kolossale Last wurde vom Steinbruch weg von über 30 Pferden zur nächsten Eisenbahnstation Gartenau geschafft, dann mittelst Extrazug über Berchtesgaden und Reichenhall nach Freilassing transportiert und konnte erst hier in einen Güterzug eingestellt werden; dieser brachte ihn nach München ins Lagerhaus Ostbahnhof in nächster Nähe der Ausladestelle, wo dem Bildhauer, der über 2 Jahre am Gipsmodell gearbeitet hatte, ein eigenes Atelier zur Ausführung in Stein, die wieder über ein Jahr beanspruchte, zur Verfügung gestellt wurde. Die fertige Figur wog noch 400 Zentner. Ruhig sitzt der Meister der Töne auf einer Steinbank; sein Blick richtet sich halbverträumt in die Ferne; der rechte Arm ruht auf der geschweiften Lehne der Steinbank; die Linke umfaßt, wie von innerer Bewegung durchzittert, die Notenrolle. Die ganze Gestalt ist in einen weiten, wallenden Mantel gehüllt, der bis zu den Füßen herniederfällt : so ist der Gestalt etwas Zeitloses gegeben. Die ganze Wirkung ist auf den fein herausgemeißelten Kopf hingearbeitet; bei aller Porträtähnlichkeit aber, die Waderes Werk auszeichnet, ist doch die Idee des Künstlers erkenntlich, mehr zu schaffen als ein bloßes Porträtdenkmal: es kommt das Geniale und Große in Wagners Musik in feinsinnigster Verkörperung zum vollendeten Ausdruck. Für den Sockel, der in Majuskeln die Inschrift trägt, ist rötlich getönter Marmor verwendet. Das ganze Denkmal aber hebt sich äußerst wirkungsvoll vom Hintergrund der dunkelgrünen Bäume ab [B. Stztg 13/117J.