Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Geboren | 25.6.1913 [München] |
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Gestorben | 10.2.1987 [München] |
Beruf | Maler Bildhauer Glasmaler Mosaizist |
Lehrer | Klein Richard |
Blasius Spreng wurde 1913 in München als Sohn des Schreiners Martin Spreng und seiner Ehefrau Maria geboren. Schon als kleines Kind wollte er, beim Anblick des restaurierten und damals in der Alten Pinakothek in München ausgestellten Isenheimer Altars, Künstler werden. Im Anschluss an die Volksschule begann Spreng ab 1928 mit der Ausbildung als Goldschmied, Dekorations- und Glasmaler an der Mayer’schen Hofkunstanstalt München. Nach der Lehre studierte er ab 1938 an der Akademie für angewandte Kunst in München bei Richard Klein klassische Malerei. Als dessen Meisterschüler war Spreng in der Radier- und Mosaikwerkstatt der Akademie tätig. Er fühlte sich von Anfang an zur Malerei hingezogen, die auch vor allem seine frühen Arbeiten sichtbar dominierte. Nach der Ausbildung unternahm er zahlreiche Reisen, unter anderem nach Frankreich, Holland oder Italien, bei denen er die Landschaften und Bauten in Aquarellen mit leuchtenden Farben festhielt. Durch ein Stipendium finanziert konnte er auch eine Fahrradreise zur Dokumentation der orientalischen Kunst in den Ländern des Balkan, der Türkei und in Ägypten antreten.
Bis 1940 war er als Zeichenlehrer an der privaten Höheren Lehranstalt Enders und als Fachlehrer für Plakat und Schrift an der Sozialstudentischen Zentrale in München tätig. Spreng erhielt zwischen 1938 und 1945 einen Lehrauftrag für freie Grafik und Malerei an der „Staatsschule für angewandte Kunst Nürnberg“ bzw. der „Akademie der Bildenden Künste Nürnberg“. Wie bei zahlreichen Künstlern seiner Generation entstanden auch für nationalsozialistische Auftraggeber Arbeiten im vorgeschriebenen Duktus. 1937 steuerte er Zeichnungen für den Ausstellungskatalog „München – Hauptstadt der Bewegung: Zweitausend Jahre deutsche Kultur“ bei. 1941 entwarf er den Titelkarton des Ausstellungskatalogs Großdeutschland und die See (im Deutschen Museum) oder in gleicher Art eine Feldpost-Bildkarte mit dem Titel Ihr für uns – Wir für euch für das Generalkommando, München.
Ab Ende 1941 wurde er als Kriegsmaler zur Organisation Todt eingezogen. An den französischen und norwegischen Küsten zeichnete er unter anderem Baustellen von U-Boot-Bunkern, die später als Radier-Mappen erscheinen sollten. Es folgte die Kriegsgefangenschaft in Russland ab 1945, in der viele persönliche Aufzeichnungen in Skizzenbüchern überliefert wurden. Nach der Rückkehr aus der Gefangenschaft entschloss sich Spreng für das bildnerische Schaffen als freischaffender Künstler.
Seine Vorliebe für Farbe zeigte sich bereits früh bei Portraits von Familienmitgliedern in Übergröße und wies damit auch schon den Weg zur Gestaltung der Wandfläche als integrierter Bestandteil der Architektur.
Die Arbeitsweise Sprengs lässt sich schon auf Grund der Bandbreite der entstandenen Werke in keine der geläufigen Künstlerkategorien einordnen. Seine Werke haben einen völlig eigenständigen Charakter und Ausdruck; sie reichen von figürlichen Darstellungen bis zu abstrakten Kompositionen. Seine unverwechselbare Handschrift war geprägt von einem ausgewogenen Verhältnis zwischen munterer Verspieltheit und Bescheidenheit, aber auch Zurückhaltung. Dadurch wahrte er stets die Einheit von Optik, dekorativem Zweck und Materialgerechtheit. In seiner bis zur Perfektion beherrschten Materialbehandlung, sei es Stein, Holz, Bronze, Beton, textile Gewebe oder Öl- und Aquarellfarben, zeigte sich sein breites Können.
Ein roter Faden in Sprengs Werk sind alte Mal- und Mosaiktechniken – vor allem die Enkaustikmalerei. So schreibt die Süddeutsche Zeitung 1953 zu Sprengs Wandbildern in der Universitätsmensa in München: „[…] es gibt kaum eine Farbe, welche die Dinge so entmaterialisiert wie die Wachsfarbe und schon vom Technischen her die künstlerische Form des Bildes mitgestaltet: durch die makellose Reinheit und das matte Leuchten, das bis zu seidigem Glanz gesteigert werden kann. Mit seiner Leichtigkeit, wie sie nur ein vollendetes Stilgefühl gibt, sind die Motive über dem blauen Grund gleichsam hingespielt und zugleich mit einer Fabulierlust, wie sie seit langem nicht zu sehen war, verwirklicht.“
Quelle: Wikipedia