Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Geboren | 16.5.1892 [Fischhausen] |
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Gestorben | 27.9.1980 [Fischhausen] |
Beruf | General |
Dietrich Friedrich Eduard Kasimir von Saucken war ein deutscher General der Panzertruppe im Zweiten Weltkrieg.[3] Er gehörte zu den 27 Trägern des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub und Schwertern und Brillanten und war der letzte deutsche Soldat, dem diese Auszeichnung verliehen wurde.
1934 wurde Saucken in das Baltikum beurlaubt, um seine Sprachkenntnisse zu festigen. Im April dieses Jahres erfolgte die Beförderung zum Major. Kurz darauf wurde er ab dem 1. Mai 1934 als Taktiklehrer an die Kriegsschule Hannover versetzt. Am 19. Februar 1935 legte er dort die Dolmetscherprüfung in Russisch ab. Am 1. Oktober 1936 erhielt Saucken den Rang eines Oberstleutnants. Ab April 1937 wurde er als Kommandeur des Reiterregiments 2 in Angerburg eingesetzt. Im Juni 1939 erfolgte die Beförderung zum Oberst.
Ende Juni 1944 übernahm er während der sowjetischen Sommeroffensive Operation Bagration das Kommando über das zu diesem Zeitpunkt ad hoc als Kampfgruppe „von Saucken“ wiederaufgestellte XXXIX. Panzerkorps im Bereich der Heeresgruppe Mitte. Die Kampfgruppe, die zu diesem Zeitpunkt im Wesentlichen aus der 5. Panzer-Division zusammen mit der schweren Panzer-Abteilung 505 und der 170. Infanterie-Division bestand, musste sich bei Borissow, Logoisk und Molodetschno gegen Angriffe der sowjetischen 3. Weißrussischen Front zur Wehr setzen, wobei das Kräfteverhältnis zwischen den deutschen und sowjetischen Truppen 1:10 betragen haben soll. Saucken gelang es, durch geschickte Führung den sowjetischen Vormarsch zu verzögern und die ihm unterstellten Einheiten kampffähig zu erhalten – die sowjetische Rückeroberung von Minsk im Juli 1944 konnte aufgrund der katastrophalen militärischen Gesamtsituation der Heeresgruppe Mitte nicht verhindert werden.
Im August 1944 wurde Saucken zum General der Panzertruppe befördert und Kommandierender General des aus der Kampfgruppe hervorgegangenen XXXIX. Panzer-Korps. Dieses führte er bis Mitte Oktober 1944. Danach übernahm General Karl Decker das Kommando und von Saucken wurde in die Führerreserve versetzt.[11] Im Dezember 1944 übernahm er das Kommando über das Panzerkorps „Großdeutschland“. Die Aufstellung des Korps war noch nicht abgeschlossen, als am 12. Januar 1945 die sowjetische Winteroffensive Weichsel-Oder-Operation begann. Von Saucken führte bis zum 12. Februar 1945 die Panzergrenadier-Division „Brandenburg“ während der chaotischen Gefechte aus dem Raum Lodz in einem wandernden Kessel in eine Stellung bei Görlitz. Ein darauf folgender Streit mit dem Generalstabschef des Heeres über die Sinnlosigkeit der Weiterführung des Krieges führte schließlich dazu, dass Saucken erneut in die Führerreserve versetzt wurde.
Am 12. März 1945 wurde er zum Befehlshaber der 2. Armee (im April 1945 umbenannt in Armee Ostpreußen) ernannt. In dieser Zeit war er dafür verantwortlich, dass sich ungefähr 300.000 deutsche Flüchtlinge[1] aus dem umkämpften Gebiet um die Stadt Danzig und die Weichselmündung über die Ostsee nach Westen retten konnten. (→Unternehmen Walpurgisnacht)
Von Saucken blieb der Befehlshaber der 2. Armee bis zum 9. Mai 1945 und er geriet in sowjetische Kriegsgefangenschaft.[13][14] Die Kapitulation der deutschen Truppen dauerte bis zum 14. Mai 1945.
Nach seiner Gefangennahme lebte Saucken zunächst in Einzelhaft, zuerst 32 Monate lang in der Lubjanka in Moskau, später im Zentralgefängnis von Orjol. In der Sowjetunion wurde er wegen seiner Unnachgiebigkeit von Untersuchungsbeamten des MGB so schwer misshandelt, dass er später auf einen Rollstuhl angewiesen war. Er weigerte sich, ein gefälschtes Geständnis zu unterzeichnen. Am 10. Mai 1949 wurde er vom Militärtribunal des MGB in der Oblast Orjol zu 25 Jahren Zwangsarbeit im GULag verurteilt. Danach verbrachte er die restliche Zeit seiner Gefangenschaft im GULag-Lagerbezirk OSERLAG (bei Taischet entlang der Bahntrasse Taischet – Lena) in Sibirien. Am 9. Oktober 1955 wurde Saucken zusammen mit den letzten deutschen Kriegsgefangenen im Zuge der von Konrad Adenauer ausgehandelten Heimkehr der Zehntausend befreit und aus dem Kriegsgefangenenlager 5110/48 Woikowo in die Bundesrepublik Deutschland entlassen.
Quelle: Wikipedia