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Paul Renner (* 9. August 1878 in Wernigerode; † 25. April 1956 in Hödingen; vollständiger Name: Paul Friedrich August Renner) war ein deutscher Typograf, Grafikdesigner und Autor und ist vor allem für seine Satzschrift Futura bekannt.
Paul Renner studierte Malerei in Berlin, München (Debschitz-Schule) und Karlsruhe. Zusammen mit Emil Preetorius (1883–1973) gründete er 1911 die Schule für Illustration und Buchgewerbe in München, die 1914 mit der Debschitz-Schule zu den Münchner Lehrwerkstätten vereinigt wurde. 1910 wurde er in den Deutschen Werkbund berufen. 1925 bis 1926 lehrte er an der Frankfurter Kunstschule Werbegrafik und Typografie, wo er für das Neue Frankfurt tätig wurde. Paul Renner wurde aus Frankfurt abgeworben, indem man ihm 1927 in München die Leitung der „Meisterschule für Deutschlands Buchdrucker“ übertrug. Renner kehrte weiterhin für Vorträge und Veranstaltungen immer wieder nach Frankfurt zurück.
1928 erschien nach jahrelangen Vorarbeiten seine Schrifttype „Futura“. Ende 1932 veröffentlichte er im Eugen Rentsch Verlag in Zürich seine anti-nationalsozialistische Streitschrift mit dem Titel „Kulturbolschewismus ?“, die in Deutschland bereits keinen Verleger mehr gefunden hatte und im NSDAP-Zentralorgan Völkischer Beobachter heftig attackiert wurde.[2] Im April 1933 wurde Renner von den Nazis verhaftet und aus seinem Amt entlassen. Er emigrierte in die Schweiz und lebte zurückgezogen als Maler in Hödingen. 1937 wurde noch eine Ausstellung seiner Gemälde veranstaltet, 1939 erschienen die „Renner-Antiqua“ und sein Hauptwerk „Die Kunst der Typographie“. Als letzte Schrifttype legte er 1952 die „Steile Futura“ vor.
Quelle: Wikipedia