Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Geboren | 25.3.1832 [Erbes-Büdesheim] |
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Gestorben | 25.3.1896 [Tutzing] |
Beruf | Anatom Universitätsprofessor |
Nikolaus Rüdinger (* 25. März 1832 in Erbes-Büdesheim (Rheinhessen); † 25. August 1896 in Tutzing am Starnberger See) war ein deutscher Anatom und Universitätsprofessor in München.
Rüdingers Aufstieg vom einfachen Barbiergehilfen zum international bekannten und in weiten Kreisen hoch geachteten Anatomieprofessor war beispiellos. Mit seinem handwerklichen Geschick bereicherte er die Sammlung der anatomischen Anstalt in München um zahlreiche hervorragende Präparate aus eigener Anfertigung, ab 1870/71 insbesondere auch von Durchschnitten an gefrorenen Leichen nach der Methode Pirogows. Zudem erfand er mit der Karbolinjektion eine neuartige Methode zur Konservierung von Leichen. Er verfasste etwa 90 selbstständige wissenschaftlichen Abhandlungen und Schriften. Schwerpunkte seiner Arbeit waren die makroskopische Anatomie des Nervensystems, des Ohres sowie des Schädels. Neben seinem eigenen Fachgebiet widmete er sich aber auch der Histologie, Embryologie, Anthropologie und vergleichenden Anatomie und erntete für seine Forschungen große Anerkennung.
Pionierarbeit leistete er durch den erstmaligen Einsatz der Fotografie von Weichpräparaten als Grundlage anatomischer Illustrationen, womit er durchschlagenden Erfolg hatte. Sein 1861 erschienener Atlas des peripherischen Nervensystems des menschlichen Körpers basierte auf Aufnahmen seiner Präparate durch den königlich bayerischen Hoffotografen Joseph Albert. Mit Abbildungen von bisher nicht erreichter Naturtreue erregte Rüdinger weltweites Aufsehen. Günstige Sonderausgaben seiner Werke machten diese zudem einer breiten Leserschaft zugänglich. Karl Wilhelm von Kupffer schrieb 1897: „Das Zusammenwirken des vorzüglichsten Prosectors der Zeit mit einem künstlerisch begabten, auf seinem Gebiete bahnbrechenden Photographen […] feierte einen Triumph, der bisher nicht übertroffen worden ist und Rüdinger’s Namen überall, wo Anatomen arbeiteten und lehrten, Glanz verlieh.
Quelle: Wikipedia