Münchner Personenverzeichnis

Geboren 5.10.1937 [Tel Aviv-Jaffa]
Gestorben 4.5.2018 [München]
Beruf Sänger  Gitarrist  Musikproduzent  Tänzer  Choreograph  
Wikipedia
Ofarim
Abi Ofarim
Bildrechte: Photograph by A. Vente and A & F. van Geelen, Fenklup1968AbiOfarim, CC BY-SA 3.0

Abi Ofarim war ein israelischer Sänger, Gitarrist, Musikproduzent, Tänzer und Choreograph. Er wurde von 1959 bis 1969 zusammen mit seiner damaligen Frau Esther als Teil des Gesangsduos Esther & Abi Ofarim international bekannt und erhielt im Laufe seiner Karriere 59 Goldene Schallplatten.

Seine Kindheit und Jugend verbrachte Ofarim unter unsteten, teils kargen Bedingungen. Sein Großvater stammte aus Österreich. Sein Vater starb früh, und er entwickelte eine enge Bindung zu seiner Mutter. Bereits als Jugendlicher forcierte er eine künstlerische Karriere: Mit zwölf besuchte er eine Ballettschule; mit fünfzehn Jahren stand er in Haifa das erste Mal auf der Bühne. Mit siebzehn arbeitete er als Choreograph; im Alter von achtzehn Jahren unterhielt er ein eigenes Tanzstudio. Hinzu kamen Jobs als Fabrikarbeiter sowie zwei kleine Filmrollen. Seinen Militärdienst bei der israelischen Armee absolvierte er als Mitglied einer Theatergruppe, in der er unter anderem Akkordeon spielte, um, so Ofarim, die zuhörenden Soldaten „moralisch zu unterstützen“.

1959 wurde das Gesangsduo Esther & Abi Ofarim im Anschluss an die gemeinsam verbrachte Militärzeit gegründet. Der erste Auftritt des Duos fand im Hebrew Theatre Club statt, dem israelischen Nationaltheater. Hier war Abi Ofarim als Tänzer und Esther Zaied als Sängerin engagiert; die beiden waren zu dieser Zeit bereits ein Paar. Das Duo begann mit folkloristischen Titeln, wobei sie früh die Arbeitsteilung etablierten, dass sie den Gesangspart übernahm, während er Gitarre spielte und als Zweitstimme für den dunklen Background zu ihrer hellen Stimme sorgte. Ab Mitte der 1960er waren sie stetig in den Hitparaden präsent. Das Repertoire reichte von anspruchsvollen Schlagern über Chansons bis hin zu folkloristischen Stücken sowie Coverversionen international bekannter Folksongs. Das letzte gemeinsame Konzert des Duos fand im März 1969 in Köln statt. Im selben Jahr trennte sich das Paar, 1970 ließ es sich scheiden.

Ende der 1960er Jahre war Abi Ofarim mit der Schauspielerin Iris Berben liiert – eine Beziehung, über die Boulevardmedien ausgiebig berichteten. Nach der Trennung von Esther Ofarim zog er nach London und versuchte dort im Musikgeschäft Fuß zu fassen. 1972 zog er nach München. Dort betätigte er sich weiter als Manager, Komponist, Produzent und Schauspieler. Mit dem Musiker Tom Winter gründete er das kurzlebige Duo Ofarim & Winter, das ein gleichnamiges, wenig erfolgreiches Album veröffentlichte. Beide Musiker hatten sämtliche Lieder des Werks geschrieben, arrangiert und produziert.

Die Managerrolle für die Kölner Rockformation Can, die Ofarim zeitweilig betreute, erwies sich als von Konflikten geprägt: Die Gruppe kündigte wegen Nichterfüllung von Leistungen das Vertragsverhältnis mit ihm. Dauerhaftere Präsenz gelang Ofarim mit dem von ihm gegründeten Label PROM. In den 1970ern produzierte es eine Reihe Künstler aus den Genres Schlager, Popmusik und Chanson – darunter Peter Petrel, Mike Brant, Vivi Bach sowie die Komödiantin Ingrid Steeger, die 1975 mit Unterstützung von Ofarim eine Platte mit Songs aus der Comedy-Sendung Klimbim aufnahm. Als Produzentinnen bei PROM tätig waren Anja Hauptmann sowie Suzanne Doucet. Darüber hinaus förderte Ofarim die Karriere von Margot Werner. Im Januar 1979 wurde Ofarim wegen Drogenbesitzes und des Verdachts auf Steuerhinterziehung verhaftet. Er verbrachte vier Wochen in der JVA Stadelheim in Untersuchungshaft und wurde später zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr verurteilt.

Nach dem Ende seines Drogenkonsums versuchte Ofarim weiter, sich im Musikgeschäft zu halten. 1982 erschien das Album Much Too Much. Single-Auskoppelung daraus war das Stück Mama, Oh Mama. Als B-Seite fungierte der Song Viva la feria – ein Stück, das noch aus der Ära des Duos Esther & Abi Ofarim stammte. Im gleichen Jahr erschien eine erste Autobiografie mit dem Titel Der Preis der wilden Jahre. In den Folgejahren beschränkte sich Ofarim zunehmend auf die Produzentenrolle. 1988 produzierte er die Maxi-Single Langsam (wird alles besser) des Berliner Schauspielers Rolf Zacher. Darüber hinaus engagierte er sich für die Musikerkarriere seines Sohnes Gil Ofarim. 2009 erschien nach 27 Jahren Pause ein neues Album unter dem Titel Too Much of Something. Aufgenommen wurde es in Israel; die Produktion sowie das Engagement von Musikern in Tel Aviv finanzierte Ofarim selbst. Seine Söhne Gil mit dem Titel Goodbye und Tal waren an der Einspielung ebenfalls beteiligt.

Quelle: Wikipedia

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Grabstätte

Grabstätte - Abi Ofarim Neuer Israelitischer Friedhof

* 5.10.1937 (Tel Aviv-Jaffa)
† 4.5.2018 (München)