Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Carl Borromäus Johann Baptist Muth (* 31. Januar 1867 in Worms; † 15. November 1944 in Bad Reichenhall) war ein deutscher Publizist. Er zählt zu Vertretern des katholischen Existentialismus.
Im Oktober 1903 gründete Carl Muth die Monatsschrift Hochland, die zum Dialogforum zwischen katholischen Akademikern und kirchenkritischen Intellektuellen wurde. Auf diese Weise versuchte er die katholische Literatur aus kirchlicher und bürgerlicher Verengung herauszuführen.[1] Im Jahre 1927 erschien für den 60-jährigen Carl Muth die Festschrift „Wiederbegegnung von Kirche und Kultur in Deutschland“, die einen anschaulichen Einblick in die damalige geistige Lage vermittelt. Die literarische Lebensarbeit Muths war der „Wiedergeburt der Dichtung aus dem religiösen Erlebnis“ gewidmet.
Als der Widerstandskämpfer Hans Scholl, Gründer der Widerstandsgruppe Weiße Rose, durch Vermittlung seines Freundes Otl Aicher (1922–1991) den Gelehrten Carl Muth im August 1941 kennenlernte, gab es das Hochland nicht mehr; denn diese Monatsschrift war im Juni 1941 vom NS-Regime (Reichspressekammer) verboten worden. Ab Dezember 1933 stand die Zeitschrift unter Zensur, und seit dieser Zeit bis zum Verbot im Juni 1941 wurde im Hochland der Name „Adolf Hitler“ nicht mehr erwähnt.
Als Carl Muth sah, wie belesen sein junger Freund war, bat er ihn, seine umfangreiche Privatbibliothek zu ordnen. In diesem geistig anregenden Umfeld ergaben sich Gespräche über die Verflechtung von christlichem Glauben und politischem Handeln. Die Bedeutung von Muth für Scholl liegt auch darin, dass er durch ihn Menschen kennenlernte, die sein politisches Denken und religiöses Empfinden anregten und auch prägten.
Nachdem Hans und Sophie Scholl am 18. Februar in München, sowie Christoph Probst am 19. Februar 1943 in Innsbruck, verhaftet worden waren, führte die Gestapo auch bei Muth eine Hausdurchsuchung durch. Nach dem 22. Februar 1943 sprach Carl Muth von seinen ermordeten Freunden mit der Trauer eines seiner Kinder beraubten Vaters.
Quelle: Wikipedia
Keine Schriften gefunden.