Münchner Personenverzeichnis

Geboren 12.9.1885 [Fürth]
Gestorben 16.12.1957 [Fürth]
Beruf Fotograf  
Suchbegriffe NSDAP  
Wikipedia

Heinrich Hoffmann war ein deutscher Fotograf, der als Leibfotograf Adolf Hitlers bekannt wurde.

Heinrich Hoffmann war ein deutscher Fotograf, nationalsozialistischer Politiker und Herausgeber, der als Fotograf Adolf Hitlers bekannt wurde. Mit seiner fotografischen und verlegerischen Tätigkeit hatte er einen entscheidenden Anteil am Auf- und Ausbau der NS-Propaganda[1] und der „Etablierung des Führermythos“.

Hoffmann trat 1919 einer Einwohnerwehr bei und veröffentlichte die rechtskonservative Bildbroschüre Ein Jahr bayrische Revolution im Bilde. Gleichzeitig begann seine Freundschaft mit Dietrich Eckart, dem Herausgeber des Völkischen Beobachters. Im April 1920 trat der 34-jährige Hoffmann der NSDAP bei und übernahm den Alleinvertrieb der von Eckart herausgegebenen antisemitischen Zeitschrift Auf gut deutsch. Er begann Parteigrößen zu fotografieren, unter ihnen Hermann Göring, Rudolf Heß und bald darauf auch Hitler, dessen Fotograf er wurde.

Hoffmann nahm am Hitlerputsch von 1923 als Bildberichterstatter teil. Er engagierte sich im Vorstand der Großdeutschen Volksgemeinschaft und trat 1925 in die neu gegründete NSDAP ein (Mitgliedsnummer 59). Bald nach dem gescheiterten Putsch erschienen Hoffmanns erste Hitlerporträts. Eines zeigt Hitler im Kreis seiner Mitgefangenen in der Festung Landsberg. Jedes Foto, auf dem Hitler sehr nahe zu sehen ist, stammte von Hoffmann. Im Jahr 1924 gab der Fotograf die Bildbroschüre Deutschlands Erwachen in Bild und Wort heraus und war 1926 an der Gründung des nationalsozialistischen Parteiorgans Illustrierter Beobachter maßgeblich beteiligt. 1929 operierte er als Repräsentant der NSDAP im Oberbayerischen Kreistag und gehörte von Dezember 1929 bis Dezember 1933 dem Münchner Stadtrat an. Seine Frau Therese starb 1928. Seine zweite Ehefrau wurde die Komponistin Erna Gröbke, Tochter des Opernsängers Adolf Gröbke. Nachdem Hoffmann sein Atelier zunächst von der Schellingstraße 33 in die Schellingstraße 50 verlegt hatte, mithin in das gleiche Gebäude, in dem von 1925 bis 1931 die NSDAP-Parteizentrale untergebracht war, gründete er im Oktober 1929 das „Photohaus Hoffmann“ an der Ecke Theresien-/Amalienstraße. Unter den neuen Mitarbeitern dort befand sich auch die 17-jährige Eva Braun, die von 1929 an bei Hoffmann eine Lehre machte und dort vermutlich im Oktober 1929 erstmals Adolf Hitler begegnete.

Hoffmann betrieb propagandistische Bildberichterstattung. In seinem Verlag Heinrich Hoffmann. Verlag national-sozialistische Bilder beschäftigte er bis zu 300 Mitarbeiter und konnte durch den Vertrieb von Fotobildbänden im Dienste der NSDAP bald Umsätze in der Höhe von Millionen Reichsmark verbuchen, da nach dem Urheberrecht Zahlungen an ihn flossen. Er publizierte unter anderem Ein Volk ehrt seinen Führer oder einen Bildband Die olympischen Spiele 1936. Da ihn diese Arbeit immer stärker forderte, legte Hoffmann 1933 sein Münchner Stadtratsmandat nieder.

Im August 1937 war Hoffmann in Hamburg maßgeblich an der Beschlagnahmung von Kunstwerken beteiligt, die in den Augen der Nationalsozialisten als „Entartete Kunst“ galten. Dieser Beschlagnahmungswelle fielen allein in der Hamburger Kunsthalle 770 Objekte zum Opfer.[6] Im selben Jahr erhielt er von Hitler den Auftrag, die künstlerischen Exponate für die Große Deutsche Kunstausstellung auszuwählen.[6] Dafür erhielt er bei der Eröffnung der Großen Deutschen Kunstausstellung im Münchener Haus der Kunst am 10. Juli 1938 von Hitler den Titel eines Professors als Ehrentitel. Anschließend wurde er Mitglied der Kommission zur „Verwertung der beschlagnahmten Werke entarteter Kunst“. Er hatte somit die Aufgabe, „entartete“ Kunstwerke gegen Devisen unter Ausschluss der Öffentlichkeit ins Ausland zu verkaufen. Andererseits bediente er sich beim NS-Kunstraub, so enthält der Vlug Report[8] eine Liste von 30 Positionen, überwiegend Gemälden, unter anderem aus der Sammlung Alfons Jaffé, die Hoffmann von Kajetan Mühlmann aus Frankreich, Belgien und den Niederlanden von der Dienststelle Mühlmann erhielt.

Nach dem Anschluss Österreichs eröffnete Hoffmann im Herbst 1938 auch ein Atelier in Wien, Kärntner Ring 19, das sich ausschließlich mit Bildberichterstattung beschäftigte.

Im Januar 1940 wurde er Mitglied des Reichstages. Von 1939 bis 1944 gab Hoffmann die populärwissenschaftliche Zeitschrift Kunst dem Volk heraus, in der die nationalsozialistische Kunstauffassung vermittelt werden sollte.

Im April 1945 setzte sich Hoffmann nach seinem letzten Besuch bei Hitler nach Bayern ab und wurde in Oberwössen von der US-Armee festgenommen.

Quelle: Wikipedia

Wohnorte in München

Friedrichstraße 34 ( - 1945)
3. Maxvorstadt ()

Literatur

Christoph Stölzl, Dreesbach Martha - Die Zwanziger Jahre in München

Die Zwanziger Jahre in München
Christoph Stölzl, Dreesbach Martha
(1979)