Münchner Personenverzeichnis

Geboren
Beruf Schriftstellerin  
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Claire Goll (geb. Clara Aischmann) (* 29. Oktober 1891 in Nürnberg; † 30. Mai 1977 in Paris) war eine deutsch-französische Schriftstellerin und Journalistin und die Ehefrau des Dichters Yvan Goll.

Clara Aischmann war die Tochter eines jüdischen Hopfenhändlers, dessen Familie 1892 von Nürnberg nach München zog[1]. Im Jahr 1911 heiratete sie den späteren Verleger Heinrich Studer und lebte mit ihm in Leipzig. Im Mai 1912 wurde ihre Tochter Dorothea Elisabeth (genannt Doralies) Studer geboren. In Leipzig begann sie auch ein Studium der Philosophie. 1916 emigrierte sie als Pazifistin in die Schweiz, wo sie an der Universität Genf studierte, sich in der Friedensbewegung engagierte und journalistisch zu arbeiten begann. 1917 lernte sie den Dichter Yvan Goll kennen, der ebenfalls jüdischer Herkunft war. Ende 1918 hatte sie eine Affäre mit Rainer Maria Rilke. Bis zu dessen Tod blieb sie freundschaftlich mit ihm verbunden.

Im Jahr 1918 erschien ihr erster Gedichtband Mitwelt und der Erzählungsband Die Frauen erwachen. Mit Yvan Goll ging sie 1919 nach Paris, wo beide 1921 heirateten. Die gemeinsame Wohnung diente als Treffpunkt künstlerischen Lebens; dort verkehrten unter anderem Chagall, Léger, Delaunay, Picasso, Jawlensky, Braque, Joyce, Audiberti, Malraux, Breton und Gide. 1926 veröffentlichte sie ihren ersten Roman Der Neger Jupiter raubt Europa. Ihre Erzählungen, Gedichte und Romane erschienen auch in französischer Sprache; umgekehrt übersetzte sie einige Werke ihres Ehemanns ins Deutsche. Ihre Gedichtbände Poèmes d'amour (1925), Poèmes de la jalousie (1926) und Poèmes de la vie et de la mort schrieb sie gemeinsam mit ihrem Ehemann als Wechselgesang der Liebe.

Claire und Yvan Goll lebten in den 1930er Jahren zeitweise getrennt. Beide flohen 1939 zu Beginn des Zweiten Weltkriegs vor den Nationalsozialisten ins Exil nach New York. Erst 1947 kehrten sie wieder nach Paris zurück, wo Yvan Goll 1950 starb.

Quelle: Wikipedia

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