Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Geboren | 11.6.1883 [Frankfurt am Main] |
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Gestorben | 16.5.1965 [Frankfurt am Main] |
Beruf | Gynäkologe Geburtshelfe |
Suchbegriffe | Nationalsozialismus SS NSDAP |
einrich Christian Eymer war ein deutscher Gynäkologe und Geburtshelfer.
Von 1935 bis 1938 war Heinrich Eymer 1. Vorsitzender der Bayerischen Gesellschaft für Geburtshilfe und Frauenheilkunde. Zeitgleich mit Eymers Anfang in München wurde das „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ geltendes Recht in Deutschland. Döderlein hatte für die erste Auflage des Kommentars zum Sterilisierungsgesetzes den Beitrag Die Unfruchtbarmachung der Frau verfasst; Eymer schrieb u. a. den entsprechenden Artikel zur zweiten Auflage. Er wurde, wie etwa 140 andere Ärzte im damaligen Gebiet des Deutschen Reiches, 1936 autorisiert, Sterilisationen mit Radium- oder Röntgenstrahlen vorzunehmen.Eine solche Bestrahlung vermied zwar das Risiko einer Operation per Laparotomie, allerdings wies Eymer darauf hin, dass es neben dem Effekt der Sterilisation zu den Folgen einer Kastration kommen würde, so dass er diese Methode bei Frauen mit einem Alter unter 40 Jahren nicht empfahl.
Nach Angaben im „Deutschen Führerlexikon“ gehörte Eymer dem Kampfbund für deutsche Kultur, dem NS-Ärztebund und dem Nationalsozialistischen Lehrerbund an. Er wurde 1934 Mitglied des Reichsluftschutzbundes und „Förderndes Mitglied“ der SS, 1935 des NSV. Der NSDAP trat er zum 1. Mai 1937 (Mitgliedsnummer 4.125.325)[6] und dem NS-Dozentenbund (NSDDB) 1939 bei.
Eymers wissenschaftliche und klinische Arbeiten galten hauptsächlich der Strahlentherapie des Gebärmutterkarzinoms, womit er eine von Döderlein begründete Tradition ebenso fortsetzte wie dessen Zusammenarbeit mit dem Physiker und Leiter der Strahlenabteilung der Münchener Frauenklinik[7] Friedrich Voltz. Diese Zusammenarbeit und die mit Julius Ries, den Eymer 1949 als Leiter der Strahlenabteilung einsetzte, trugen wesentlich zur Standardisierung der Strahlentherapie bei und zu Therapieerfolgen, die den Ruf der Münchener Klinik über die nationale Grenze hinaus festigte. Sie erhielt dadurch eine gleichberechtigte Stellung neben der chirurgischen Therapie.[8] Heinrich Christian Eymer war Mitherausgeber der Zeitschriften Berichte über die gesamte Gynäkologie und Geburtshilfe sowie deren Grenzgebiete, Münchner Medizinische Wochenschrift, Medizinische Klinik und Medizinische Monatsschrift, sowie im Beirat der Deutschen Medizinischen Wochenschrift.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Eymer zweimal von seinem Professorenamt entbunden und 1948 erneut auf seinen ehemaligen Lehrstuhl berufen. Die Münchner Spruchkammer stufte ihn am 31. Juli 1946 in die Gruppe der „Minderbelasteten“ ein. Am 9. Dezember 1947 wurde das Urteil aufgehoben und Eymer in die Gruppe der „Mitläufer“ eingestuft. Der Kardinal Michael Faulhaber hatte sich bei der amerikanischen Militärregierung für Eymer eingesetzt. Eymer leitete die Frauenklinik nach seiner Emeritierung im April 1952 noch bis Oktober 1954. Zu seinem Nachfolger wurde Werner Bickenbach berufen.
Von 1951 bis 1952 war er Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und organisierte deren Kongress 1952 in München. Die Gesellschaft ernannte ihn später zum Ehrenmitglied. Die Bundesrepublik Deutschland ehrte ihn 1953 mit der Verleihung des Großen Verdienstkreuzes zum Verdienstorden. Heinrich Christian Eymer verstarb 1965 im Alter von 82 Jahren in München.
Quelle: Wikipedia