Münchner Personenverzeichnis

Michael Georg Conrad

Geboren 5.4.1846 [Gnodstadt]
Gestorben 20.12.1927 [München]
Beruf Schriftsteller
Bavarikon Wikipedia
Wohnorte
Ismaninger Straße 68 () - )
13. Bogenhausen (Altbogenhausen)

Conrad
Michael Georg Conrad
Bildrechte: Philipp Kester; Munich City Museum, Photography Collection, Kester Archive, Csm FM-87-61-1002-11 Kester-P-1-ONLINE 4d6b882f3b, CC BY-SA 4.0

Michael Georg Conrad (* 5. April 1846 in Gnodstadt/Unterfranken; † 20. Dezember 1927 in München) war ein deutscher Schriftsteller des Naturalismus.

Conrad war der älteste Sohn eines Landwirtes aus Gnodstadt (heute Ortsteil von Marktbreit) in der Nähe von Ochsenfurt. Er besuchte das Lehrerseminar in Altdorf bei Nürnberg, um Pädagogik zu studieren. Später kamen noch die Fächer Philosophie und Moderne Philologie hinzu. Conrad wechselte später an die Universitäten von Genf, Neapel und Paris. Sein Studium schloss er 1868 mit einer Promotion zum Dr. phil ab.

Noch im selben Jahr ging er für zwei Jahre nach Genf, um dort als Lehrer an der deutsch-lutherischen Schule zu unterrichten. Dort wurde er im Februar 1870 in die Freimaurerloge L'union des coeurs aufgenommen. 1870/71 verpflichtete er sich nach Italien, wo er bis 1878 lebte. Auch dort war er u. a. als Mitgründer und Meister vom Stuhl der deutschsprachigen Loge Pestalozzi freimaurerisch tätig. 1878 wechselte er nach Paris, wo er fünf Jahre blieb und am Institut Polyglotte als Dozent tätig war. Das letzte Jahr seines Frankreich-Aufenthalts arbeitete er meistens im Pariser Büro der Frankfurter Zeitung.

1883 erfolgte der Umzug nach München. Hier avancierte Conrad sehr bald zu einer zentralen Figur der naturalistischen Bewegung. So gründete er 1885 die Zeitschrift Die Gesellschaft. 1891 wurde Conrad in den Vorstand der von Julius Schaumberger konzipierten Gesellschaft für modernes Leben gewählt. Damit war er für die Vereinszeitung Moderne Blätter und für die Freie Bühne mit verantwortlich. Dies ergänzte seine Herausgabe der Gesellschaft, in der er in zahlreichen Essays, Leitartikeln und Rezensionen vor allem für eine im Sinne des Realismus und Naturalismus erneuerte deutsche Literatur, aber auch Gesellschaft, ein. Er war der Förderer verschiedener Künstler, wozu auch Otto Julius Bierbaum gehörte, die beide ihr Leben verbunden blieben.

Er stand dem Maler und Lebensreformer Karl Wilhelm Diefenbach nahe, für den er sich mehrfach lebhaft einsetzte, und unterstützte auch dessen zeitweiligen Adepten Gustav Arthur (Gusto) Gräser, den Mitbegründer der Aussteiger-Siedlung Monte Verità bei Ascona.

M. G. Conrad verwendete öfter ein Pseudonym: Arthur Feldmann, Hans Frank, Fritz Hammer, Ignotus, Erich Stahl, Erwin Sturm und Vult.

1887 heiratete Conrad in zweiter Ehe die Münchner Hofschauspielerin und Schriftstellerin Marie Ramlo, welche auch unter dem Namen Marie Conrad-Ramlo veröffentlichte.

In den Jahren 1893 bis 1898 gehörte er als Abgeordneter des Wahlkreises Mittelfranken 3 (Ansbach, Schwabach) für die Deutsche Volkspartei dem deutschen Reichstag an.

Im Alter von 81 Jahren starb Michael Georg Conrad am 20. Dezember 1927 in München. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Friedhof von Gnodstadt.

Quelle: Wikipedia

Ukraine in München