Münchner Personenverzeichnis

Geboren 3.1.1899 [München]
Gestorben 25.7.1985
Beruf Schauspieler  Schauspiellehrer  Hörspielsprecher  Synchronsprecher  
Wikipedia

Adolf Ziegler war ein deutscher Schauspieler, Schauspiellehrer, Hörspiel- und Synchronsprecher.

Ziegler nahm schon bald nach seiner Schulausbildung Schauspielunterricht bei dem Hofschauspieler Richard Stury, der als Präsident der Münchener Versuchsbühne vorsaß. 1917/18 leistete er Kriegsdienst bei der bayerischen Feldartillerie; Ende Mai 1918 wurde er an der Westfront verwundet. 1919 begann Ziegler seine Laufbahn als jugendlicher Held an kleineren und größeren Provinzbühnen. 1925 machte er einen beachtlichen Sprung in seiner noch jungen Karriere, als er zu Louise Dumont und Gustav Lindemann an das Düsseldorfer Schauspielhaus kam, wo er erste größere Erfolge feierte. Hier vollzog sich auch seine Wandlung vom jugendlichen Helden zum jugendlichen Bonvivant. Sein nächstes Engagement bekam er am Staatstheater Dresden. Über das Schauspielhaus in Frankfurt am Main kam er zu Eugen Klöpfer an die Volksbühne Berlin.

Nach Kriegsende ging er in seine Vaterstadt zurück. Dort bekam er ein Engagement am Bayerischen Staatstheater, wo er rasch zu einem der bedeutendsten Darsteller avancierte, was dann bald seine Ernennung zum Staatsschauspieler zur Folge hatte. Hier vollzog sich auch sein Übergang zum Père noble. In den 50 Jahren seiner Bühnentätigkeit trat er in der Gestaltung diverser Rollen aus Theaterstücken von Gotthold Ephraim Lessing, Curt Goetz, Eugène Scribe, Oscar Wilde, George Bernard Shaw, aber auch in den leichten Konversationsstücken englischer und französischer Autoren in Erscheinung. Hierbei arbeitete er mit vielen bekannten Regisseuren der damaligen Zeit wie Max Ophüls, Leo Mittler, Karlheinz Martin, Richard Weichert, Josef Gielen, Fritz Kortner, Heinz Dietrich Kenter und Robert George zusammen.

Nach Erreichung der Altersgrenze zog sich Ziegler zum Bedauern seines Publikums und der Kollegen vom Theater zurück, um seine Tätigkeiten als Schauspiellehrer zu intensivieren. Zudem stand er jetzt häufiger vor der Kamera und vor den Mikrophonen der Hörspielstudios.

Seit Anfang der 1940er Jahre wirkte er in mehreren Spielfilmen wie Ein glücklicher Mensch, Akrobat schö-ö-ö-n (beide 1943) oder Geliebte Feindin (1955) mit. Seit Mitte der 1950er Jahre trat er fast nur noch bei Fernsehproduktionen in Erscheinung. Hier arbeitete er viel mit dem Regisseur Fritz Umgelter zusammen, erstmals 1960 im zweiten Teil des Straßenfegers Am grünen Strand der Spree, in dem er neben Wolfgang Büttner, Hans Pössenbacher und Utz Richter einen der Hauptfiguren verkörperte. Ebenfalls unter Umgelters Regie spielte er in Der gute Mensch von Sezuan nach Bertolt Brecht an der Seite von Nicole Heesters und Joachim Teege. Hauptdarsteller war er 1969 in dem Film Eine aufregende kleine Frau von Regisseur Dieter Munck. Seine Partner waren hier Klaus Schwarzkopf, Robert Meyn und Ursula Dirichs. Auch in einigen Fernsehserien wie Kommissar Freytag oder Königlich Bayerisches Amtsgericht hatte er Gastauftritte.

Als Synchronsprecher lieh er beispielsweise Andre Luguet in dem französischen Spielfilm Zum kleinen Glück aus dem Jahre 1949 seine Stimme.

Zu einem Hauptbetätigungsfeld gehörte seine umfangreiche Arbeit bei der Produktion von Hörspielen. Hier war er als Sprecher in vielen großen und kleinen Rollen zu hören. Dazu gehören beispielsweise der Mehrteiler Paul Temple und der Conrad-Fall (einziges Paul-Temple-Hörspiel des BR) von 1959/60 in der Version mit Karl John und Rosemarie Fendel, Moby Dick (1953) mit Walter Richter und Hans Cossy, Inspektor Hornleigh mit Karl Schönböck in der Titelrolle (1962) oder in zwei Hörspielen der Reihe Gestatten, mein Name ist Cox mit Carl-Heinz Schroth bzw. Arno Assmann als Titelheld.

Unvergessen sind auch die Rollen, die er für das Münchner Marionettentheater in den Sechzigerjahren einsprach. Sein "Mondmann" aus der klingenden Weihnachtskugel und sein Großwesir in Kalif Storch sind heute noch im Tölzer Marionettentheater zu hören.

Quelle: Wikipedia

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