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Lody
Carl Hans Lody
Bildrechte: Unbekannter Fotograf, WP Carl Hans Lody, als gemeinfrei gekennzeichnet

Gustav Carl Gottlieb Hans Lody, Pseudonym Charles A. Inglis (* 20. Januar 1877 möglicherweise in Berlin; † 6. November 1914 in London) war ein deutscher Spion des Ersten Weltkriegs. Er war der erste deutsche Spion, den die Briten während des Ersten Weltkriegs ergriffen und später hinrichteten.

Im August 1914, kurz nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs, reiste er nach Berlin und bot der deutschen Admiralität seine Dienste als Spion im Ausland an. Seiner guten Sprachkenntnisse wegen wurde er angenommen und als Agent des Marinenachrichtendienstes mit einem falschen Pass, der ihn als den US-Bürger Charles A. Inglis auswies, auf Umwegen über Dänemark und Norwegen nach Edinburgh geschleust, wo er seine Spionagetätigkeit in der Flottenbasis Rosyth aufnahm.

Am 30. August gab er eine telegrafische Meldung an eine Deckadresse in Stockholm weiter, die vermutlich dazu führte, dass am 5. September das deutsche U-Boot U 21 das erste Schiff des Krieges versenken konnte, den britischen Kreuzer Pathfinder.

Lodys Aktivitäten wurden bald bemerkt. Am 2. Oktober wurde er verhaftet und in einer Kriegsgerichtsverhandlung am 2. November zum Tode verurteilt. Die Verteidigung hatte dabei betont, dass Lody als Offizier im Dienste seines Landes legitim gehandelt habe. Am 6. November wurde er durch ein Erschießungskommando im Tower of London hingerichtet. Als erster ergriffener deutscher Spion des Krieges erregte sein Fall Aufsehen in der Presse.

In der Zeit des Nationalsozialismus wurde Lody vom NS-Regime zur Propagandafigur aufgebaut, wobei zustattenkam, dass über sein Leben nur wenige Details bekannt waren. Dadurch war es möglich, ihm jede gewünschte Motivation und Geisteshaltung zu unterstellen.

Quelle: Wikipedia

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Lodyplatz  Straße nicht mehr vorhanden