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Hagen ist eine Figur in verschiedenen Werken der Nibelungensage und mit ihr verwandter Sagen. Im Nibelungenlied trägt er den Beinamen „von Tronje“, in der Thidrekssaga „von Troia“.
Eine Deutung des Nibelungenthemas als Geschichte der Christianisierung Germaniens sieht in Hagen den alten heidnischen Glauben verkörpert.
Gestützt wird diese Deutung durch die schriftlich überlieferte äußere Erscheinung Hagens; so war er – der Walthersage nach – einäugig. Gemäß antiker bzw. frühmittelalterlicher Lesart war dies Anzeichen besonderer Kriegstüchtigkeit (der karthagische Feldherr Hannibal galt wegen eines Augenleidens oder einer Verletzung zumindest zeitweilig als einäugig) oder seherischer Fähigkeiten (der oberste nordische Gott Odin opferte ein Auge für die Gabe des Sehens).
Bisweilen werden Parallelen zwischen der Hagengestalt und dem römischen Feldherrn Flavius Aëtius gezogen, der in Dorostorum (heute im nordöstlichen Bulgarien, an der Donau) geboren wurde und als Kind sowohl Geisel bei den Visigothen – den späteren Westgoten – als auch am hunnischen Hof war. Die Burgunden kämpften in der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern im Jahr 451 (unweit des heute französischen Troyes) unter Aetius gegen Attila. Nach Merobaudes war Aetius ein gefürchteter Speerwerfer und in allen damaligen Reichen bekannt. Nach Renatus Profuturus Frigeridus konnte er lange Nachtwachen ohne Schlaf bestreiten wie kein anderer. Alle diese Eigenschaften werden auch Hagen von Tronje zugeteilt.
Quelle: Wikipedia
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