Münchner Personenverzeichnis

Geboren [Poitiers]
Gestorben 652 [Feldkirchen bei München][Ermordet]
Bavarikon Wikipedia Deutsche Biografie Deutsche National Bibliothek
Emmeram
Emmeram
Bildrechte: Original uploader was Imars at en.wikipedia, Emmeram3, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Der heilige Emmeram (Heimramm) (* unbekannt in Poitiers; gemartert angeblich um 652 in Kleinhelfendorf; † in Feldkirchen bei München) war Bischof und Märtyrer. Die Datierung stützt sich auf die Vita et passio Sancti Haimhrammi Martyri des Freisinger Bischofs Arbeo sowie auf die spätgotische Grabplatte in Aschheim. Andere Datierungen nennen die Jahre 685 und 692 sowie die Zeit um 715. Der Bischof ist in St. Emmeram in Regensburg begraben. Andere Schreibweisen seines Namens sind Emmeran, Emeran, Haimeran, Heimeran. Die einzige schriftliche Quelle zu seinem Leben stammt von Bischof Arbeo von Freising, der die Vita et passio Sancti Haimhrammi martyris um 750 – also gut 100 Jahre nach dem Tod Emmerams – verfasst hat.

In seinem altbayerischen Heimatland gilt er als schicksalshafter Glaubensbote des 7. Jahrhunderts. Sein Gedenktag im katholischen Heiligenkalender ist der 22. September.

Der Wandermönch Emmeram, der zunächst Bischof von Poitiers in Aquitanien war, gelangte während einer Missionsreise zur Verbreitung des Christentums Mitte des 7. Jahrhunderts aus dem westlichen Franken entlang der Donau an den bairischen Herzogshof in Regensburg, wo der agilolfingische Herzog Theodo I. regierte. Dieser nahm Emmeram wohlwollend auf und bewog ihn zum Bleiben. Emmeram widmete sich daraufhin der Stärkung des Christentums in Regensburg und im weiteren Umland.

Etwa drei Jahre nach seiner Ankunft in Regensburg vertraute sich Uta, die Tochter des Herzogs, ihm an. Sie hatte eine heimliche Liaison mit dem Sohn eines Beamten, von dem sie ein uneheliches Kind erwartete. Um das Paar vor einer wahrscheinlichen Strafe des Herzogs zu schützen, riet Emmeram Uta, ihn selbst als Vater zu nennen. Er selbst reiste zu einer Pilgerreise nach Rom ab, sich vor dem Papst für den vermeintlichen Fehltritt zu verantworten und nach seiner Rückkehr auch vor dem Herzog den wahren Sachverhalt aufzuklären.

Als Uta kurz nach Emmerams Abreise ihrem Vater die vereinbarte Geschichte eröffnete, erzürnte dieser. Zur Ehrenrettung seiner Schwester verfolgte daraufhin der Sohn des Herzogs, Lantpert (in manchen Publikationen auch Landfried genannt), den in seinen Augen flüchtenden Wanderbischof. Am 22. September 652 stellte Lantpert mit seiner Truppe den Bischof in dem südöstlich von München gelegenen Ort Kleinhelfendorf (Isinisca) an der alten Römerstraße Salzburg–Augsburg, der Via Julia. Er ließ ihn auf eine Leiter binden und ihm bei lebendigem Leibe nach und nach die Körperteile abschneiden, bis er ihn schließlich enthaupten ließ.

Quelle: Wikipedia