Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Geboren | 4.1.1903 [Hermaringen] |
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Gestorben | 9.4.1945 [Dachau][ermordet] |
Suchbegriffe | Widerstand |
Kindheit und Jugend
Johann Georg Elser wurde am 4. Januar 1903 in Hermaringen bei Heidenheim an der Brenz (Württemberg) geboren. Er entstammte einfachen Verhältnissen und wuchs in einem bäuerlichen Elternhaus auf. Schon früh zeigte er handwerkliches Geschick und erlernte später den Beruf des Schreiners. Politisch war Elser nicht organisiert, jedoch ein kritischer und aufmerksamer Beobachter der gesellschaftlichen Entwicklungen in der Weimarer Republik und insbesondere in der NS-Zeit .
Beruf und Persönlichkeit
Elser galt als zurückhaltend, fleißig und gewissenhaft. In seiner Freizeit spielte er Zither, ging wandern und las viel. Er war überzeugter Gegner des Nationalsozialismus, was sich vor allem aus seiner Ablehnung von Krieg, Diktatur und Ungerechtigkeit speiste. Ab 1936 arbeitete er in einer Rüstungsfirma, wo er Zugang zu Sprengstoffmaterialien hatte und sich durch Beobachtung ein grundlegendes technisches Wissen aneignete.
Das Attentat vom 8. November 1939
Aus innerer Überzeugung entschloss sich Elser, Hitler zu töten, um weiteren Krieg und Leid zu verhindern. Nach dem Münchner Abkommen von 1938 reifte sein Entschluss. In monatelanger, akribischer Arbeit bereitete er sein Attentat vor: Im Münchner Bürgerbräukeller, wo Hitler jedes Jahr am 8. November zum „Putschgedenken“ sprach, installierte Elser in mühevoller Handarbeit eine Zeitbombe in einer Säule hinter dem Rednerpult. Er arbeitete heimlich nachts im Kellerraum, teilweise über Wochen hinweg .
Am 8. November 1939 zündete die Bombe wie geplant um 21:20 Uhr – jedoch hatte Hitler den Saal bereits 13 Minuten vorher überraschend verlassen. Acht Menschen starben, mehrere wurden verletzt, aber das eigentliche Ziel verfehlte Elser knapp .
Verhaftung und Haftzeit
Elser wurde noch in derselben Nacht an der deutsch-schweizerischen Grenze verhaftet. In monatelangen Verhören durch die Gestapo blieb er standhaft und bekannte sich als Alleintäter. Die Nationalsozialisten konnten lange nicht glauben, dass ein einfacher Schreiner allein ein so komplexes Attentat geplant und ausgeführt hatte. Elser wurde zunächst im KZ Sachsenhausen, später im KZ Dachau in Einzelhaft gehalten. Dort wurde er als „Sonderhäftling des Führers“ behandelt, offenbar mit dem Plan, ihn nach einem siegreichen Krieg in einem großen Propaganda-Schauprozess vorzuführen .
Ermordung und Nachwirken
Am 9. April 1945, kurz vor Kriegsende, wurde Georg Elser im KZ Dachau auf Befehl der SS ermordet . Erst viele Jahre später begann eine breitere Würdigung seines Mutes und seiner Tat. In der unmittelbaren Nachkriegszeit wurde er weitgehend übergangen oder als Einzelgänger missverstanden.
Gedenken
Heute gilt Elser als einer der bedeutendsten Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. In München erinnern mehrere Orte an ihn:
Seit 1989 gibt es eine Gedenkplatte am ehemaligen Standort des Bürgerbräukellers (heute GEMA-Gebäude) .
1997 wurde der Georg-Elser-Platz an der Türkenstraße nach ihm benannt – ein Ort, den Elser täglich auf dem Weg zum Anschlagsort passierte .
2009 wurde dort eine künstlerische Lichtinstallation eingeweiht, die jeden Abend um 21:20 Uhr für eine Minute das Datum „8. November 1939“ in roten Neonröhren anzeigt .
Georg Elser handelte aus einer tiefen moralischen Überzeugung heraus, ohne institutionelle Unterstützung. Seine Tat ist ein bewegendes Beispiel individuellen Mutes und eines frühen, konsequenten Widerstands gegen das NS-Regime.
Johann Georg Elser (* 4. Januar 1903 in Hermaringen, Württemberg; † 9. April 1945 im KZ Dachau, Bayern) war ein deutscher Schreiner und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Am 8. November 1939 führte er im Münchner Bürgerbräukeller ein Sprengstoffattentat auf Adolf Hitler und nahezu die gesamte nationalsozialistische Führungsspitze aus, das nur knapp scheiterte.
Quelle: Wikipedia
Name | Straße | Art | Jahr |
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Georg Elser | Türkenstraße 94 | Erinnerungstafel | 1945 |
Georg Elsers Attentat auf Adolf Hitler scheiterte im Bürgerbräukeller.
27.10.2009 - Denkmal für Georg Elser wird der Öffentlichkeit übergebenDas Denkmal von der Künstlerin Silke als Lichtinstallation gestaltet wird enthüllt. Das Denkmal zeigt das Attentatsdatum (8. November 1939) in explodierenden Zahlen, die zum ehemaligen Zeitpunkt der Explosion, 21:20 für eine Minute rot aufleuchten.