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Johanne Wilhelmine Siegmundine Reichard (geborene Schmidt; * 2. April 1788 in Braunschweig; † 23. Februar 1848 in Döhlen) war die erste Ballonfahrerin Deutschlands.
Wilhelmine Schmidt, genannt Minna, war die Tochter eines herzoglich Braunschweigischen Mundschenks. Kindheit und Jugend verlebte sie in Braunschweig. 1806 heiratete sie den Aeronauten Gottfried Reichard (1786–1844), der Professor für Physik in Braunschweig war. Sie hatten acht gemeinsame Kinder. Beide teilten die Leidenschaft für die Luftschifffahrt und bauten zusammen einen Gasballon, mit dem sie 1810 gemeinsam in Berlin starteten.[1] Am 16. April 1811[1] unternahm sie ihre erste Alleinfahrt in einem Ballon. Sie startete im Garten der Berliner Königlichen Tierarzneischule und landete im rund 30 km entfernten Genshagen. Am 30. September 1811 folgte die dritte Ballonfahrt von Dresden aus. Sie erreichte dabei eine Höhe von 7000 m.
Bis 1820 führte sie 17 Fahrten aus, die sie auch zu wissenschaftlichen Zwecken nutzte. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin ihres Gatten war sie auch auf dem Gebiet der Chemie tätig. Sie führte unter anderem Wetterbeobachtungen und Temperaturmessungen durch. Bei einer Ballonfahrt stieg sie dabei so hoch, dass sie wegen Sauerstoffmangels bewusstlos wurde. Der Ballon platzte, stürzte ab und blieb in einigen jungen Fichten hängen. Reichard überlebte mit einigen Verletzungen und stieg fünf Jahre später erneut auf. Ihre letzte Fahrt fand zum zehnten Oktoberfest in München statt.
Quelle: Wikipedia