Münchner Personenverzeichnis

Geboren 10.6.1858 [München]
Gestorben 5.4.1911 [München]
Beruf Wissenschaftler  
Wikipedia
Riehl
Berthold Riehl
Bildrechte: Unknown authorUnknown author, Photo - Portrait des Berrthold Riehl, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Berthold Moritz Riehl, Abiturjahrgang 1878 am Maximiliansgymnasium München,[1] war ein Sohn des Kulturhistorikers, Soziologen und Novellisten Dr. Wilhelm Heinrich Riehl (ab 1883 von Riehl), Geheimer Rat und Professor in München, und seiner ersten Ehefrau, der Sängerin Bertha, geb. von Knoll (1824–1894). Er studierte Kunstgeschichte an den Universitäten Wien und München, promovierte 1883 zum Dr. phil. mit der Dissertation St. Michael und St. Georg in der bildenden Kunst und habilitierte sich 1884. Ab 1887 hielt Riehl Vorlesungen über Kunstgeschichte und Ästhetik an der Akademie der bildenden Künste in München, ab 1890 lehrte er als außerordentlicher, ab 1898 als ordentlicher Professor für Kunstgeschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Ab 1898 war er Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

1884 heiratete er Marie Anna Margaretha Petri aus Kassel (* 1861), Tochter des Juristen Wilhelm Petri. Die beiden Söhne dieser Ehe, Wilhelm und Berthold, verstarben im Kindesalter.

Nachdem bereits Gelehrte wie Ludwig von Schorn, Andreas Florian Meilinger und Moriz Carrière Vorlesungen in Kunstgeschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München gehalten hatten, wurde Riehl 1890 der erste Ordinarius für Kunstgeschichte an dieser Universität und gründete unter dem Namen Kunsthistorisches Seminar und Kupferstichsammlung das Kunsthistorische Institut. Unter seiner Leitung konzentrierte sich seine Arbeit auf Studien zur regionalen bayerischen Kunstgeschichte; unter seinen Nachfolgern Heinrich Wölfflin, Wilhelm Pinder und Hans Jantzen wurde das Arbeitsgebiet auf den gesamten deutschsprachigen Raum ausgedehnt.

Bereits 1888 hörte Aby Warburg Vorlesungen bei Riehl, auch Paul Frankl zählte zu seinen Studenten. 1888 erschien sein Buch Kunsthistorische Wandereung durch Bayern, 1893 Deutsche und italienische Kunstcharaktere, 1898 Die Kunst an der Brennerstrasse, 1912 Bayerns Donautal. Tausend Jahre deutscher Kunst.

Quelle: Wikipedia