Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Geboren | 25.2.1820 [Weiler (Allgäu)] |
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Gestorben | 13.9.1887 [Weiler (Allgäu)] |
Beruf | Politiker Jurist Rechtswissenschaftler Hochschullehrer |
Alois/Aloys Ritter von Brinz, auch Aloysius von Brinz war ein deutscher Rechtswissenschaftler, Hochschullehrer und Politiker.
lois Brinz, ab 1872 Ritter von Brinz, war ein deutscher Rechtswissenschaftler und Politiker.
Der gleichnamige Vater von Alois Brinz war Doktor der Rechte. Der Großvater war Bäckermeister in Weiler. Brinz studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität München Rechtswissenschaft und wurde 1839 im Corps Suevia München recipiert. Als Inaktiver wechselte er an die Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin. Nach den Examen trat er in die Rechtspflege des Königreichs Bayern. In Berlin von Adolf August Friedrich Rudorff zum eingehenden Studium des Römischen Rechts ermuntert, widmete er sich diesem Gebiet auch in seiner praktischen Tätigkeit. Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen berief ihn 1851 als a.o. Professor. Ab 1854 lehrte er dort als o. Professor Römisches Recht.
1857 setzte er die gleiche Lehrtätigkeit an der (noch ungeteilten) Karls-Universität Prag fort. Beim Schillerfest 1859 sprach er nach Václav Vladivoj Tomek. Die Rede vor dem Palais Waldstein bezeugte seine überragende Bedeutung für die deutsche Studentenschaft Prags. Mit den Deutschtumsführern wiederholte die Lese- und Redehalle der deutschen Studenten in Prag am 11. November 1861 den Schiller-Kommers. Hunderte deutsche Studenten rieben den ersten Salamander auf Friedrich Schiller und Alois Brinz. In den Böhmischen Landtag und in den Reichsrat (Österreich) gewählt, wirkte Brinz in beiden Häusern als glänzender Redner und standfester Politiker. 1861 erklärte er im Wiener Reichsrat:„Ich bin berufen, Römisches Recht in Prag zu lesen, und ich habe mir noch einen zweiten Beruf geschaffen, altes Deutsches Recht dort zu verteidigen.“
– Alois von Brinz
Mit den anderen Führern der deutschen Partei Eduard Herbst und Leopold Hasner von Artha vertrat er entschieden die deutschen Interessen. Seiner Berichterstattung über das sogenannte Lehnsablösungsgesetz schreibt man den Sieg über den böhmischen Separatismus und die feudale Aristokratie zu.
„Während seiner ganzen Lehrtätigkeit in Prag in den Jahren 1857 bis 1866 war er ein führender Vertreter der Großdeutschen Verfassungs- und Freiheitspartei. Von den deutschböhmischen Bezirken wurde er in den Landtag zu Prag und den Reichstag zu Wien gewählt, wo er dank seiner glänzenden Rednergabe und durch sein juristisches Wissen eine herausragende Rolle spielte. Seine unermüdliche und zutreffende Bekämpfung der Utopie vom böhmischen Staatsrecht, sein eifriges Eintreten für den Anschluss Österreichs an Deutschland und seine Gegnerschaft wider die von den Tschechen angestrebte Utraquisierung der Prager Universität verschafften ihm bald den unversöhnlichen Hass dieses Bevölkerungsteiles Böhmens. Respekt, auch gegenüber seinen Gegnern, verschafften ihm auch seine Unerschrockenheit und sein entschlossenes Auftreten.“
– Adolf Siegl
Nach dem Deutschen Krieg standen die deutschen Studenten und Hochschullehrer in Prag auf verlorenem Posten. Noch 1866 folgte Brinz dem Ruf der Eberhard Karls Universität Tübingen auf ihren Lehrstuhl. Prags deutsche Studentenschaft verabschiedete ihn mit tiefem Dank für sein vorbildliches Wirken. Das Corps Frankonia Prag verlieh ihm als treuem Freund und Ratgeber das Band.[9] In Tübingen vollendete er sein Lehrbuch der Pandekten. Ein Mandat für die Württembergischen Landstände nahm er nicht an. Dafür wählte man ihn zum Mitglied des Staatsgerichtshofs.
Ab 1871 lehrte Alois von Brinz an der Universität München Römisches Zivilrecht. Für die akademischen Jahre 1876/77 und 1882/83 wurde er zum Rektor der Universität gewählt. Ludwig II. verlieh ihm 1872 den Verdienstorden der Bayerischen Krone. Damit wurde er in den erblichen Adel erhoben.
Der Weggang von Brinz war ein schwerer Verlust für das damalige Deutschtum in Österreich, besonders in Böhmen. Noch 20 Jahre später, als v. Brinz im Winter 1886 die Hauptstadt Wien besuchte, wurde er mit Jubel begrüßt. Als er mit 67 Jahren gestorben war, gedachte Philipp Knoll in Prags Deutschem Haus für die Karl-Ferdinands-Universität seines Freundes v. Brinz.[
Quelle: Wikipedia