Münchner Personenverzeichnis

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Beruf Soldat
Bavarikon Wikipedia
Bothmer
Felix Bothmer
Bildrechte: Unknown photographer, Alexius WW1 General Graf Bothmer, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Felix Ludwig Graf von Bothmer war ein bayerischer Generaloberst im Ersten Weltkrieg.

Aufgrund einer Erkrankung war Bothmer zu Beginn des Ersten Weltkriegs nicht verwendungsfähig. Am 2. Dezember 1914 übernahm er die 6. Reserve-Division. Er wurde am 26. Dezember 1914 Kommandierender General über das II. Bayerische Reserve-Korps und führte dessen Generalkommando (ohne bayerische Truppen) Anfang März 1915 die östlichen Kriegsgebiete. Das Korps wurde am 23. März 1915 in Korps Bothmer umbenannt. Er ergriff zügig die Initiative und erstürmte am 9. April 1915 bei Schnee und Eis den Zwinin, einen sehr stark ausgebauten Stützpunkt. Dies gelang vor allem aufgrund seiner genauen strategischen Vorbereitung und Befehlsgebung des Angriffs sowie des überlegten Einsatzes aller Kräfte der Infanterie, Artillerie und Pioniere. Hierfür erhielt er das Ritterkreuz des Militär-Max-Joseph-Ordens Nr. 60 (Zählnummer während des Ersten Weltkriegs) „wegen der mit hervorragender Sachkenntnis vorbereiteten und erfolgreich geleiteten Erstürmung des Zwinin“. Im Zuge der durch die Karpaten vordringenden Südarmee durchbrach er am 31. Mai 1915 mit seinem Korps die russischen Stellungen zum Verkehrsknotenpunkt Stryi/Lemberg und stieß am 6. Juni 1915 in östlicher Richtung des Dnister vor, womit die Voraussetzung für den weiteren Vorstoß in Richtung Lemberg geschaffen wurde. Hierfür wurde er „wegen in außergewöhnlichem Grade bewiesenen Führertüchtigkeit beim Durchbruch der russischen Stellungen in der Schlacht bei Stryi“ mit dem Kommandeurkreuz des Militär-Max-Joseph-Ordens ausgezeichnet. Am 1. Juli 1915 wurde ihm zudem der Orden Pour le Mérite verliehen.

Am 6. Juli 1915 erhielt er das Kommando über die Südarmee. Die von ihm übernommenen deutschen und österreichisch-ungarischen Verbände führten ab dem 7. Juli 1915 die Bezeichnung „Korps Bothmer“. Während der Offensive des russischen Generals Brussilow bei Luzk-Brody Anfang Juni 1916 gelang es ihm, mit der Südarmee die Stellung zu halten; hingegen die russische Armee bei den österreichischen Nachbarn Einbrüche erzielte. Am 18. Oktober 1916 legte Generalfeldmarschall von Hindenburg dem bayerischen König Ludwig III. den Vorschlag zur Verleihung des Großkreuzes zum Militär-Max-Joseph-Orden vor. Unter anderen führte Hindenburg aus, dass die unter der Führung von Bothmer stehende Armee im Juni 1916 den feindlichen Truppen widerstanden habe, während südliche Teile der Ostfront zusammenbrachen. Hindenburg lobte den Grafen, indem er ihm die „Anerkennung seines Mutes und seiner Ausdauer in diesen schweren Tagen“[4] zukommen ließ. Am 5. November 1916 händigte ihm König Ludwig III. das Großkreuz des Militär-Max-Joseph-Ordens in Galizien aus. Im August 1916 hielt er zunächst erneut die Stellung, musste dann allerdings seine Truppen von der Strypa an die Zlota Lipa zurückverlegen. Aufgrund seiner Beharrlichkeit in dieser Situation wurde herausgestellt, dass er den Zusammenbruch des gesamten Frontabschnitts verhindert habe. Im Sommer 1917 verhinderte die Südarmee das weitere Vordringen der russischen Armee (deren Kerenski-Offensive scheiterte), was vor allem auf russischer Seite zu zahlreichen Kriegstoten führte. Am 19. Juli 1917 war er an der Gegenoffensive erfolgreich beteiligt. Als Oberbefehlshaber der deutschen Südarmee erhielt er auf dem Schlachtfeld von Buczacz von Kaiser Wilhelm II. das Eichenlaub zum Orden Pour le Mérite.

Am 4. Februar 1918 wurde ihm das Kommando über die in Lothringen (Abschnitt von Metz bis Elfringen (Avricourt)) neu aufgestellte 19. Armee übertragen. Diesen Abschnitt konnte er bis zum Waffenstillstand halten. Mit Wirkung vom 9. April 1918 erfolgte die Beförderung zum Generaloberst. Am Ende des Krieges und nach dem Zusammenbruch des österreichisch-ungarischen Heeres sollte er bei Sicherung der deutschen Südgrenze mitwirken, was jedoch nicht mehr zur Durchführung kam. Am 8. November 1918 wurde er des Armeekommandos enthoben und dem bayerischen Ministerium für militärische Angelegenheiten zur Verfügung gestellt. Nach der Demobilmachung der Armeeoberkommandos am 18. Dezember 1918 schied er aus dem aktiven Dienst aus.

Außer den genannten Orden wurde er durch Kaiser Franz Joseph mit dem Orden der Eisernen Krone und dem Militär-Verdienstkreuz I. Klasse, von Kaiser Karl mit der großen goldenen Medaille am Bande der Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet. Ferner erhielt er vom sächsischen König Friedrich August III. am 30. August 1917 das Komtur II. Klasse des Militär-St.-Heinrichs-Ordens.

Im Dezember 1918 übernahm er das Amt des stellvertretenden Großmeisters des Militär-Max-Joseph-Ordens. Die Ludwig-Maximilians-Universität ernannte ihn am 10. Dezember 1927 zum Ehrenbürger. Zu seinem 75. Geburtstag wurde die Bronzetafel für die Jahre 1914 bis 1918 an der Feldherrnhalle enthüllt, auf der auch sein Name graviert wurde. Generaloberst a. D. Graf von Bothmer verstarb am 18. März 1937 in München. Gegen seinen und den Wunsch der Familie ordnete Hitler ein Staatsbegräbnis an. Gemeinsam mit der Familie wurde vereinbart, dass der Sarg ausschließlich mit Fahnen der kaiserlichen und königlich bayerischen Armee zu schmücken sei. Tatsächlich wurden die Fahnen für diesen Anlass extra aus dem Nationalmuseum geholt. Während der Trauerfeier im Hof der Prinz-Arnulf-Kaserne in München war unter den zahlreichen Gästen auch Kronprinz Rupprecht von Bayern anwesend.

Quelle: Wikipedia

Ukraine in München


Wie müüsen drausen bleiben