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Christian Ludwig Liscow (* 26. April 1701 in Wittenburg; † 30. Oktober 1760 auf Gut Berg vor Eilenburg) war ein deutscher Staatsdiener und sprachmächtiger Satiriker in der Zeit der Aufklärung. Seine vornehmlich auf die „Thorheiten“ zeitgenössischer, noch lebender Personen gezielten Polemiken waren umstritten, zumal er sich nie an große Geister wagte und sie zudem anonym vortrug.
Sein literarisches Debüt gab Liscow 1726 mit einer Satire gegen den Rostocker Juristen Professor Johann Manzel. Seine ersten Texte waren von Hamburger Kaufleuten bestellt und bezahlt worden, für ihre Veröffentlichung sorgte Liscows Bruder, der Redakteur beim Hamburgischen Correspondenten war.[4] Liscows bekannteste Schrift Die Vortrefflichkeit und Nothwendigkeit der elenden Scribenten gründlich erwiesen von 1736 stellte den Höhe- und auch schon Schlusspunkt seines literarischen Wirkens dar. Es war umstritten, allerdings schon zu seinen Lebzeiten nahezu vergessen. „In die Annalen der Literaturgeschichte ist Liscow als der Vertreter der Personalsatire eingegangen, als der erste deutsche Satiriker, der seinen Vernichtungswillen nicht nur an fiktiven Typen (wie sein Zeitgenosse Gottlieb Wilhelm Rabener, der Repräsentant der allgemeinen Satire), sondern ungehemmt an lebenden Opfern ausließ.“ Diese kritische Warte nahm bereits das zwischen 1854 und 1857 erschienene Herders Conversations-Lexikon ein, das Liscow immerhin beträchtlichen Witz und das „unstreitig schönste Deutsch vor Lessing“ bescheinigte. Auch Meyers Konversations-Lexikon hebt (im Band 12 von 1908) Liscos stilistische Brilianz hervor, die nicht zu unrecht in Lessings Nähe gerückt werde.[6] In der Tat regte Liscow Lessing an, außerdem Lichtenberg und Jean Paul.
Quelle: Wikipedia