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Bernhard Lichtenberg (* 3. Dezember 1875 in Ohlau in Niederschlesien; † 5. November 1943 in Hof) war ein deutscher Priester, der während der nationalsozialistischen Diktatur öffentlich für die Verfolgten eintrat. Er wird in der römisch-katholischen Kirche als Märtyrer und Seliger verehrt. Bernhard Lichtenberg zählt zu den Gerechten unter den Völkern in Yad Vashem.
Nach den staatlich gelenkten öffentlichen Ausschreitungen gegen Juden und Christen jüdischer Abstammung in den Novemberpogromen 1938 betete Lichtenberg jeden Sonntag öffentlich für die Verfolgten, gleich welchen Glaubens. 1941 protestierte auch Lichtenberg in einem Brief an Reichsgesundheitsführer Leonardo Conti gegen die systematische Ermordung unheilbar Kranker und geistig oder körperlich Behinderter („Euthanasieprogramm“), die der Münsteraner Bischof Clemens August Graf von Galen der Öffentlichkeit bekanntgemacht hatte.
Im Hinblick auf frühere Gebete für Verfolgte genügte dies dem Sondergericht Berlin I, Lichtenberg am 22. Mai 1942 wegen „Kanzelmissbrauchs“ und Vergehen gegen das Heimtückegesetz zu einer zweijährigen Haftstrafe unter Anrechnung der Untersuchungshaft zu verurteilen. Diese verbüßte er zuerst im Strafgefängnis Tegel und später im Durchgangslager Berlin-Wuhlheide. Im Spätherbst 1943 wurde Lichtenberg jedoch nicht entlassen, sondern unmittelbar in „Schutzhaft“ genommen. Das Reichssicherheitshauptamt (RSHA) verfügte die Einweisung in ein Konzentrationslager.
Papst Johannes Paul II. sprach Dompropst Lichtenberg und Karl Leisner am 23. Juni 1996 bei seinem Deutschlandbesuch in Berlin selig. Der Gedenktag Bernhard Lichtenbergs ist der 5. November. Die katholische Kirche hat Karl Leisner als Glaubenszeugen in das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts aufgenommen.
Quelle: Wikipedia