Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Geboren | 31.7.1913 [Rockershausen ] |
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Gestorben | 1974 [Rockershausen ] |
Beruf | Psychotherapeut Religionsphilosoph |
Fritz Leist war ein deutscher Psychotherapeut und katholischer Religionsphilosoph.
Fritz Leist wuchs in Elversberg/Saar auf und besuchte von 1924 bis 1933 das Gymnasium Wendalinum in St. Wendel. Der Schüler von Romano Guardini war ein führendes Mitglied der aus dem Quickborn gegründeten Deutschmeister-Jungenschaft. Anfang 1934 entstand aus dieser und aus Gruppen des Bundes Neudeutschland der Graue Orden, der von Leist trotz der Verbote der bündischen Jugend weitergeführt wurde. Im Januar 1938 wurden 18 Mitglieder des Grauen Ordens, unter ihnen auch Leist, von der Gestapo wegen „bündischer Umtriebe“ verhaftet. Nach dreimonatiger Haft wurde er aufgrund einer nach der Annexion Österreichs ergangenen Amnestie entlassen. Obwohl sich Leist nach der Amnestierung von Grauem Orden und bündischer Jugend distanzierte, traf sich in seiner Münchner Wohnung weiterhin ein bündischer Freundeskreis, zu dem auch Willi Graf gehörte. Als Graf 1942 Leist um Beteiligung an den Aktionen der Weißen Rose bat, lehnte dieser das für sich und die Restgruppen des Grauen Ordens ab.
Fritz Leist war seit 1951 mit der Psychotherapeutin Marielene Leist (1925–2007) verheiratet. Das Ehepaar hatte vier Kinder. Leist studierte Theologie, Philosophie und Tiefenpsychologie. Er promovierte 1938 über Thomas von Aquin und habilitierte 1947. Ab 1952 war Leist Professor für Religionsphilosophie der Philosophischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München. Für den Aufklärungsfilm Abarten der körperlichen Liebe (1970) fungierte Leist als wissenschaftlicher Berater und Drehbuchautor.
Sein Buch Der sexuelle Notstand und die Kirchen (1972) wurde teilweise als Angriff auf die Kirchen gewertet. Der Druck auf den Herderverlag wurde so groß, dass die Auslieferung nach 14 Tagen eingestellt wurde. Leist widersprach den Wertungen und das Buch erschien umgehend beim Gütersloher Verlagshaus Gerd Mohn.
Quelle: Wikipedia