Die Inszenierung des Sakralen
Das theatralische Raum- und Ausstattungsprogramm süddeutscher Barockkirchen in seinem liturgischen und zeremoniellen
Brossette Ursula
Inhaltsverzeichnis
- VORWORT
- EINLEITUNG
Problemstellung
Forschungsstand
Thematische Eingrenzung, Struktur und methodischer Ansatz der Arbeit
- A. DIE STELLUNG DER CHRISTLICHEN KIRCHE ZUM Theater
- Theater und Schauspieler als sinnenbetörendes Blendwerk des Teufels.
Die frühchristliche Ausgangsposition und ihre Bedeutung für die Frühe Neuzeit
- Scheidung der sacrae repraesentationes von den ludi theatrales et inhonesta.
Symbolisch-dramatische Messallegorese und Liturgiegebundene Spiele vom Mittelalter bis zum 18. Jahrhundert
- Theater als Streitobjekt und Medium des Glaubenskampfes in Reformation, Gegenreformation und Aufklärung
- Das geistliche Theater der Gegenreformation als kirchenpolitisches Mittel zur Propaganda fidei und als unverzichtbares Element klösterlicher Festkultur
- Das SchulTheater der Jesuiten
- Kirchliche und klösterliche Spielkultur anderer Orden
- Klostereigene Theatersäle
- Zusammenfassung
- B. DAS THEATRALISCHE RAUM- UND AUSSTATTUNGSPROGRAMM SÜDDEUTSCHER Barockkirchen DES18. JAHRHUNDERTS
- Die Fassade: Schauprospekt, Festkulisse und Vorspiel der sakralen Inszenierung im Innenraum
- Die theatralische Raumdisposition
- >Bühne< und »Zuschauerraum<
Die Kirche als ein »der Christlichen Andacht [...] wolverordnetes Amphi-Theatrum«
- Der Chorbogen als >Proszenium< und ästhetische Grenze
- Das Vorhangmotiv am Chorbogen
- Die Vervielfältigung des Bühnenprospekts und Furttenbachs Vierbühnenentwurf
- Das Kulissenprinzip der Wandpfeilerkirchen
- Das Zentralraumschema Johann Michael Fischers und die Dreipunktperspektive der Galli Bibiena
- Der Kirchenraum als RanglogenTheater.
Theatralische Rauminszenierung und Publikumshierarchisierung
- Die Platzordnung. Parterre und Logenränge
- Herrscherempore und Proszeniumslogen:
Der privilegierte Blick auf Altarszenarium und liturgische Schaubühne
- Die Proszeniumslogen und ihr Personal: Rollenträger ewiger Anbetung
- Der Altar als Schaubühne
- Das Retabel als praktikables theatrum
- Wechselbildaltäre und Drehtabernakel
- Kulissen-Heiliggräber und apparati für die Orazione delle Quarant’ore
- Vom »Quem quaeritis«-Dia!og zur barocken Heilig Grab-Inszenierung.
Das Liturgiegebundene Passionsspiel und sein künstlerischer Reflex in der Säbener Kirchenraumausstattung
- Die Altarbühnen in Dillingen an der Donau, Landsberg am Lech und Dießen am Ammersee
- Das Altarszenarium
- Bühnenformen
Altararchitektur als Bühnenrahmen
Das Retabel als zentralperspektivische Kulissenbühn
Die scena per angolo im Altaraufsatz
- Theatertechnik
Vorder- und Hintergrundsvorhang. Offenbarung und Verhüllung des Transzendenten
Flug- und Hebemaschinen: Mariä Himmelfahrt und Inthronisation am Hochaltar und in zeitgenössischen Prozessionsspielen
- Die Lichtregie
Verdunklung des >Zuschauerraums< und verdeckte >Bühnen<-Beleuchtung
Spiegel als göttliche Schein-Werfer
Die Inszenierung Gottes als Lichterscheinung: Das gelbgetönte Fenster im Altarauszug und Furttenbachs »Herrlichkeit Gottes am Berg Sinai
- Die dramatische Aktion
Prologsprecher und kommentierender Chor
Die Inszenierung lebender Bilder 2
Das Gebärdenspiel und Franciscus Langs Dissertatio de actione scenica
Die Aktfolge: Das Schauspiel ereignet sich in der Betrachterbewegung
- Stoffund Inszenierung. Das Altarszenarium im liturgischen Festkontext
Das Rorate-Spid und die Darstellung Mariä Verkündigung in Brühl und Sandizell
Vorbilder aus dem Bereich der Prozessionsspiele
Das Triumphspiel: Das Altarszenarium in Weltenburg und der Drachenstichbrauch an Fronleichnam
Das Märtyrerdrama. Reliquienaltäre, Triumphzüge und Salutationsspiele für die neuen Heiligen
- Die Gewölbeschaubühne
- Fresken als imaginäre Schauplätze
- Schefflers Gewölbefresken in Baumburg - eine »ob unseren Häubteren durch die Kunst eröffnete Schau=Bühne«
- Das Bekehrungsdrama auf der Ordensbühne und in der Freskomalerei.
Dramenstruktur und Inszenierungspraxis
- Formale Anleihen an die szenischen Kunst:
Bühnenstaffagen, Flugmaschinen, Schauspielergebärden
- Architektur- und bildimmanente Regieanweisungen.
Die Rolle des Betrachters
- Die Freskenschaubühne im Dienst gegenrefbrmatorischer Propagandafidei.
Das Triumphspiel des römisch-katholischen Glaubens in Oberaltaich
- Die Gewölbe-Inszenierung und ihr Herrscherbild:
Ein »an den bayerischen Herzog adressiertes Staatsdrama mit Fürstenspiegelambitionen«
- Die Vermischung fiktiver Schaubühnenillusion und historischer Realität.
Zum typologischen Geschichtsverständnis des 18. Jahrhunderts
- Die Gewölbe-Schaubühne als glaubensdidaktisches Medium
- Gewölbe und Fresko im Kontext Liturgiegebundener Inszenierungen
- Das liturgische Brauchtum der Himmelfahrts-Inszenierung
- Die handelnden Bilder: Himmelfahrts-Christus und Engel
- Die Hintergrundkulisse: Zur Gestaltung des Himmellochs
- Der Kirchenraum als Simultanschaubühne.
Die Inszenierung weiterer liturgischer Handlungsschauplätze
- Der Orgelprospekt
- Die Kanzel. Aktionsbühne des Predigers
- Der Beichtstuhl. Bühnenpodium für eine Bekehrungsszene
- Die Kreuzwegstationen: Die Passion Christi als Stationendrama
- Das Chorgestühl: Schaubühne der Ordensgeschichte
- C. DIE THEATRALISIERUNG KATHOLISCHER SAKRALRÄUME DES 18. JAHRHUNDERTS IN IHREM ZEREMONIELLEN UND LITURGISCHEN KONTEXT
- Ein Einblick in die dramatisierte Gebetspraxis und das Liturgieverständnis der Barockzeit
- Die Heilige Messe als dramatischer Nachvollzug der Passion Christi.
Zur Meßallegorese der Frühen Neuzeit
- Jesuitische Gebetstechnik: Meditative Andacht als mentales Schauspiel.
Der Einsatz von Heilig Grab-Kulissen und Altarbühnen als Imaginationshilfe
- Dramatische Liturgieeinschübe und geistliche Spiele.
Die Verfestigung ephemerer Dekorationen zur dauerhaften Ausstattung
- Der Part von Priester und Gemeinde.
Der Sakralraum als Monumentalkulisse für ein realitätstranszendierendes Rollenspiel
- Die zeremonielle Inszenierung Gottes und des weltlichen Herrschers.
Verholung des Kirchenraums - Sakralisierung des Fürsten
- Der Sakralraum als irdischer Thronsaal Gottes.
Liturgie als Gottes-Dienst und Herrscher-Zeremoniell
- Der Sakralraum als Schauplatz fürstlicher Repräsentation
- Die Inszenierung des Fürsten als imago
Dei, Heiliger, triumphierender Kämpfer und gottgleicher Herrscher
- Theatrum sacrum und theatrum mundi.
Der Auftritt des Herrschers im Gottesdienst
- Der Sakralraum als Festkulisse des WeltTheaters.
Die Rolle des Kirchenbesuchers
- Das Theater als Medium zur Inszenierung des Sakralen
- Sakrales IllusionsTheater zur Apotheose des Königs der Könige
- Realitätstranszendierendes Rollenspiel im Simultanschauplatz Kirche
- D. SCHLUSS. ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE
- E. AUSBLICK:
DAS ENDE DES KIRCHLICHEN ILLUSIONISMUS IM AUSGEHENDEN 18. JAHRHUNDERT
- Die allgemeine Obsoleszenz zeremonieller Formen und künstlicher Inszenierung von Macht im aufgeklärten Absolutismus
- Liturgiereformen, Spielverbote und Kirchenbauvorschriften derAufklärungszeit.
Die gottesdienstliche Versammlung als Aufklärungs- und Sittlichkeitsschule im Dienste des Staates
- Das veränderte Theaterverständnis der Aufklärung.
Abschaffung der geistlichen Spiele -Etablierung des NationalTheaters als »moralische Anstalt«
- Literaturverzeichnis
Quellen
Sekundärliteratur
- Abbildungsnachweis
Originalaufhahmen
Reproduktionen aus der Sekundärliteratur
- ABBILDUNGEN: im zweiten Band dieser Publikation
Barockkirchen,
Jesuiten,
Theater,
Wandpfeilerkirchen,
Wechselbildaltäre,
Drehtabernakel,
Liturgie,
Heiliggräber,
Rorate-Spid,
Theatrum sacrum,
theatrum mundi,