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Torhalle auf Frauenchiemnsee

Geschichte - Kunst - Führer zu den Ausstellungen

Titel Torhalle auf Frauenchiemnsee
Untertitel Geschichte - Kunst - Führer zu den Ausstellungen
Autor:in Dannheimer Hermann
Verlag Schnell und Steiner
Erscheinung 1983
Seiten 119
ISBN/B3Kat 3795408180 (978-3795408183)
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Suchbegriff Frauenchiemsee Torhalle 
Personen Die karolingische Torhalle auf der Fraueninsel im Chiemsee Landkreis Rosenheim wurde vermutlich auf Veranlassung des ostfränkischen Königs Ludwigs des Deutschen als repräsentati- ver Torbau des Klosters Frauenwörth um 860 errichtet. Die ar- chäolog 


Zeugnisse zur Frühgeschichte des Klosters Frauenwörth
Romanische Fresken aus dem Sanktuarium des Münsters von Frauenwörth
Denkmäler bayerischer Frömmigkeit aus der Zeit der Agilolfinger und Karolinger

Die karolingische Torhalle auf der Fraueninsel im Chiemsee, Landkreis Rosenheim, wurde vermutlich auf Veranlassung des ostfränkischen Königs Ludwigs des Deutschen als repräsentativer Torbau des Klosters Frauenwörth um 860 errichtet. Die ar- chäologischen Arbeiten brachten in den Jahren 1961-1963 unter jüngeren Putzschichten an den Chorwänden der im Obergeschoß gelegenen Michaelskapelle noch fünf von ursprünglich sechs Engelszeichnungen zum Vorschein, die zur ursprüngli- chen Ausstattung dieses Kirchenraumes gehören. Sie sind von außerordentlicher künstlerischer Qualität und zählen - neben den ebenfalls 1960/61 entdeckten romanischen Fresken auf dem Speicher des benachbarten Münsters - zu den wichtigsten archäologisch-kunstgeschichtlichen Entdeckungen der Gegenwart in Süddeutschland. Die Torhalle wurde im Anschluß an die Bauuntersuchungen der sechziger Jahre sorgfältig restauriert und in ihrem Bestand gesichert. Dabei wurde sie von entstellenden Veränderungen späterer Jahre befreit und möglichst in den ursprünglichen Zu- stand zurückversetzt. Seit 1979 ist sie - jeweils in den Sommermonaten von Pfingsten bis Ende September - der Öffentlichkeit wieder zugänglich (täglich 11-18 Uhr). In ihrem Obergeschoß wurde 1981 auf Initiative des Arbeitskreises „Torhalle Frauenchiemsee" von der Prähistorischen Staatssammlung München eine Ausstellung eingerichtet, die mit Repliken bedeutender „Denkmäler bayerischer Frömmigkeit aus der Zeit der Agilol- finger und Karolinger" an die diesen beiden frühmittelalterlichen Geschlechtern entstammenden Gründer der Chiemseeklöster er- innern soll. Ihnen sind „Zeugnisse zur Frühgeschichte des Klo- sters Frauenwörth" vor allem in Form wiederaufgefundener Architekturteile aus seiner Kirche der Karolingerzeit an die Seite ge- stellt. Im Treppenhaus der Torhalle werden die romanischen Fresken aus dem Münster, die im Original nicht zugänglich sind, der Öffentlichkeit durch hochwertige Kopien erschlossen. Mit dem vorliegenden Band 83 der „Großen Kunstführer" des Verlages Schnell und Steiner erhalten die Torhalle und die in ihr gezeigten Ausstellungen ihren offiziellen Führer. Neben einer knappen Einführung in die Frühgeschichte des Klosters Frauen- wörth bringt er im Teil 1 eine ausführliche Beschreibung des Torbaues und seiner Innenausstattung auf Grund der bei den Bauuntersuchungen 1961-1963 gewonnenen Erkenntnisse. Teil 2 handelt über die romanischen Fresken an den Hochwänden des Sanktuariums im Münster und erschließt ihren Sinnge- halt. Teil 3 bietet eine Einführung in die Geschichte des frühmittelalterlichen Christentums in Bayern vor dem Hintergrund der Auseinandersetzungen um die politische Vormachtstellung in Bayern zwischen den Agilolfingern und Karolingern. Der in drei Abschnitte gegliederte wissenschaftliche Katalog liefert eine ausführliche Beschreibung der Ausstellungsstücke, zu denen u. a. der Tassilokelch aus Kremsmünster und Goldschmiedearbeiten aus dem Schatz des von der bairischen Herzogstochter Theode- Ünde gegründeten Domes von Monza zählen. Die umfangreichen Bildteile liefern mit 24 Textabbildungen und großenteils mehrfarbigen Abbildungen auf 61 Tafeln eine erschöpfende Dokumentation. Damit erhält der interessierte Be- sucher, dem kostspielige Spezialpublikationen über die archäo- logischen Untersuchungen auf Frauenchiemsee und über das frühmittelalterliche Kunsthandwerk im allgemeinen nicht zur Verfügung stehen, in gedrängter Form alle notwendigen Informationen.