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Das Bistum Freising

1. Anfänge, Korbinian, Bistumsorganisation

Titel Das Bistum Freising
Untertitel 1. Anfänge, Korbinian, Bistumsorganisation
Autor:in Peter Pfister
Verlag Editiones du Signe
Erscheinung 1989
Seiten 48
ISBN/B3Kat 2877180115
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Vor der Bistumsgründung

Die Römer haben im Jahr 15 vor Christus das gesamte Alpengebiet und das Voralpenland bis hin zur Donau erobert. Damit waren nicht nur Militärstraßen, sondern auch Straßen für das Evangelium in unser Gebiet gelegt. Zunächst wurden die Götter der besiegten Stämme, die in diesem Gebiet wohnten, vor allem der Vindeliker, in den römischen Götterhimmel aufgenommen und zum Teil sogar mit römischen Gottheiten gleichgesetzt. Das rätisch-vindelikische Gebiet wurde um 50 n. Chr. zur Provinz Raetia erklärt. Provinzhauptstadt war Augsburg. Diese große Provinz wurde um 300 in ein Raetia prima und ein Raetia secunda aufgeteilt. Die Provinz Raetia secunda umfaßt das spätere altbaierische Gebiet. Für ein Christentum in römischer Zeit fehlen bisher für den gesamten späteren Freisinger Bistumsraum literarische und archäologische Zeugnisse. Man kann aber wohl annehmen, daß Soldaten, Beamte, Kaufleute, Kolonisten oder gar Sklaven zum ersten Mal das Kreuz in die Landschaft zwischen Amper und Inn gebracht haben. Die älteste bekannte christliche Inschrift Raetiens ist der Grabstein der Sarmannina um 400 aus Regensburg. Zwei Fingerringe aus Frauengräbern in München-Aubing sind die bisher ältesten archäologischen Zeugnisse für ein christliches Bekenntnis im Raum unseres Bistums. Das Kreuz auf der Monogrammplatte des Ringes weist auf ein christliches Bekenntnis der Beigesetzten hin. Die beiden Frauen von Aubing sind aber nicht mehr der romanischen Bevölkerung angehörig. Das Reihengräberfeld zählt bereits zu einer baiuwarischen Siedlung. Die Herkunft dieses neuen Stammes der Baiuwaren ist aber vollkommen ungeklärt.