Die unsichtbare Guillotine
Das Fallbeil der Weißen Rose und seine Geschichte
2014 konnte Ulrich Trebbin aufdecken, dass die Guillotine, mit der die Geschwister Scholl ermordet wurden, seit Jahrzehnten im Depot des Bayerischen Nationalmuseums in München vor der Öffentlichkeit verborgen wurde. Im Königreich Bayern wurden damit Menschen hingerichtet, die aus Lust, Hass oder Habgier gemordet hatten. Ab 1933 dann eliminierte der NS-Staat mit der Guillotine vor allem sogenannte „Volksschädlinge“ und Widerstandskämpfer. Bekannt sind vielen noch die Mitglieder der Weißen Rose oder der „Räuber Kneißl“, doch die allermeisten der insgesamt mehr als 1.300 Opfer des Fallbeils sind heute vergessen. 1945 schließlich ließ der Staat die Guillotine von der Bildfläche verschwinden. Bis heute. Denn sie ist mit einem Ausstellungsverbot belegt, und niemand darf sie sehen. Dieses Buch erzählt die Geschichte dieses schrecklichen und spannenden Gegenstandes – mit Fingerspitzengefühl, ohne Sensationsgier.
- Verschollen, versteckt, verboten
- Der König wünscht eine Fallschwertmaschine
Sieben Schläge für einen Kopf
Münchner Universalgenie konstruiert bayerische Guillotine
Der Erfinder Johann Mannhardt
Die Todesstrafe: Jahrhundertelang keine Frage
Wie lange lebt der abgeschlagene Kopf?
- Von der Diele zur Guillotine: Die Geschichte des Fallbeils
Köpfmaschinen: Die Vorläufer der Guillotine
Im Namen der Gleichheit: Ein Tod für alle
Ein deutscher Klavierbauer konstruiert die französische Guillotine
Die Guillotine geht um die Welt
- „Ganz ruhig, aber mit Blitzesschnelle“: Die Guillotine wird in Bayern eingeführt
Ein Trio auf dem Schafott
Die Guillotine reist in die Oberpfalz
Die Guillotine fährt auf der Donau nach Passau
Vorsicht scharf! Der Staat fürchtet das sein eigenes Fallschwert
- „Zuagricht, hergricht, hingricht“: Das Fallschwert zwischen 1855 und 1918
Innovation aus Bayern: Die technische Weiterentwicklung der Guillotine
Die erste Hinrichtung mit dem Mannhardt-Fallbeil
Das Zeremoniell der Enthauptung
Die Verurteilten
Die Begnadigung
Die Öffentlichkeit wird ausgeschlossen
Die Hinrichtungen in der Zeitung
Im Angesicht des Todes
Der „Räuber Kneißl“
Die Scharfrichter
- Die Todesstrafe in der Weimarer Republik
Erschießungen: Die Guillotine hat sechs Jahre Pause
Der letzte bayerische Scharfrichter tritt an
Tod im Cabriolet: Ein spektakulärer Mordfall
- Der „gesunde Volkskörper“: Die Guillotine zwischen 1933 und 1945
Gesetze und Verordnungen
Gift, Gas oder Guillotine?
Zentrale Hinrichtungsstätten
„Gewohnheitsverbrecher“ und „Volksschädlinge“
Politisch Verfolgte
Kurzer Prozess: Die Weiße Rose
„Fremdvölkische“: Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene
Nacht- und Nebelerlass
Fahnenflucht und „Wehrkraftzersetzung“
Im Stadelheimer Todestrakt
Die Hinrichtung
Die Scharfrichter im Dritten Reich
Johann Reichhart
Der Spöttinger Friedhof in Landsberg am Lech
Walter Roemer: Staatsanwalt der Vollstreckung
Geheimhaltung
Beschleunigung der Vollstreckung
Bürokratie des Todes
Anatomie
Karl Valentin und die Guillotine
- Opferzahlen
- Die Guillotine wird unsichtbar
Das Fallbeil kommt zum Stillstand
Die Guillotine verschwindet von der Bildfläche
Die Guillotine wird entdeckt - und bleibt doch im Depot
- Die Echtheit der Guillotine
- Den tausendfachen Justizmord ausstellen?
- Dank
Bildnachweis
Literaturverzeichnis
Anhang
Anmerkungen