München. Liebling der Musen
In München gibt es ein Museum des edlen Blödsinns, ein Atom-Ei und eine Akropolis auf der Vorstadtwiese; in München kann es geschehen, daß brave Bürger, verrückte Künstler und Demagogen friedlich am Biertisch beisammensitzen, daß Huren Wettläufe veranstalten, der Teufel an einem Kirchturm rüttelt oder das größte Dach der Welt gebaut wird; und in München erholt sich Casanova von den Bleikammern Venedigs.
München wurde bedichtet, besungen, gemalt und beschrieben: die schönen Lustgebäude in italienischer Renaissance und französischem Rokoko, die Philosophie des „Leben und I,ebenlassen", die Trauminsel des Englischen Gartens und neuerdings auch die U-Bahn und die Olympischen Spiele.
Ludwig Hollweck, seit 1954 Leiter der Monacensia-Sammlung der Münchner Stadtbibliothek,hatbereits eine stattliche Anzahl von Büchern über München geschrieben. Von Geburt und aus Neigung ein Münchner („ich habe München nie freiwillig verlassen") und im Besitz einer Fülle von neuestem Forschungsmaterial, ist Ludwig Hollweck wie kein anderer prädestiniert, die Stadt selbst im unverfälschten bayerischen Tonfall erzählen zu lassen: ihre Geschichte und Geschichten, Anekdoten von großen und kleinen Leuten, von skurrilen Käuzen, von Plätzen, Straßen, Bauten und ganzen Stadtvierteln. Petersbergl und Marienplatz („die gute Stube Münchens") erzählen vom Leben der Bürger, Residenz und Schlösser vom Leben der Fürsten, das Tal vom Elend der Armen, Schwabing von Dichtern wie Stefan George oder Rainer Maria Rike; Theater, Oper und Kabarett von Schauspielern, Dirigenten, Komponisten und Bühnenbildnern. Die großen Festzeiten des Münchener Jahres, der Fasching, die Starkbierzeit, die Fronleichnamsprozession, dir Dulten und das Oktoberfest ziehen vorüber. Wir begegnen Dr. Matrtin Luther, der mit seinem Kätchen „Koch in der Hölle" eine ißt, und in einer anderen Zeit beiden Männern, die in München weltbewegende Pläne schmiedeten dem Russen Lenin und dem Osterreicher Hitler.
München-Spezialist Nummer eins Ludwig Hollweck hat mit Herz, mit Verstand und mit überwältigendem Wissen das München-Buch für Münchner wie für Besucher der vielgesichtigen Isarstadt geschrieben „München, Liebling der Musen" mit seinen interessanten, zum Tell noch nicht veröffentlichten alten Stichen und Bildern ist für den Monaccnsia-Sammler eine Fundgrube und für den Fremden eine Stadtgeschichte, die es ihm erlaubt, München auf unterhaltsame Weise zu erforschen, die eigentümliche und unverwechselbare Atmosphäre der bayrischen Metropole liebenzulernen und rückhaltslos zu genießen.
- „...damit die stat München gestift ist": Die Salzstraße
- „So lang der alte Peter...": Das Petersbergl
- „Die gute Stube Münchens": Der Marienplatz
- „Die Bürger werden gut gehalten ...": Das Rathaus
- „Ohrwascheln", an denen auch Mozart und Cuvilli6s vorübergingen: Die Burgstraße
- „Der Kaiser aus München": Der Alte Hof
- „Bürgerhäuser — im frischen Kalk gemalet": Die Kaufingerstraße
- Für „unser frauen ainen merclichen pau": Die Dom- und Pfarrkirche zu Unserer Lieben Frau
- „Schö is mit'm Umgang gehn...": Die Fronleichnamsprozession
- Vom Bürgersaal zum Thumberger oder zum Geis: Die Neuhauserstraße
- Im „teutschen Rom": Die Michaelerkirche
- „Der gemeine Mann sitzt beim Wein...": Die Weinstraße
- „Nach der wälschen mainung" erbaut: Die Theatinerkirche
- „In München steht ein Hofbräuhaus...": Am Platzl
- Franziskaner, Soldaten, Tändler und Postler: Der Max-Joseph-Platz
- Juwel des Rokoko und klassizistischer Tempel: Das Residenz- und das Nationaltheater
- „Triumphirendes Wunder-Gebäu": Die Residenz
- „Alle Klassen von Menschen dürfen hereintreten...": Der Hofgarten
- Via triumphalis und Vorplatz zum Schrannenplatz: Im Tal und an der Ludwigsbrücke
- Fürsten und Bürger nebeneinander: Vom Rindermarkt zum Jakobsplatz
- Noch ein Juwel des Rokoko und Martin Luthers Achterbahn: Die Sendlingerstraße
- „Mehrere Fuder Menschenknochen ...": Der Südfriedhof
- Außerhalb der civitas: Das Altheimer Eck
- „Eine gar heimliche, friedselige Gegend": Die Herzogspitalstraße
- Adelige Damen und elende Pilgrame: Die Damenstiftstraße und die Kreuzstraße
- Von Salzstädeln zu Bankpalästen: Der Promenadeplatz
- Der Eustachius Föderl gab dem Stachus seinen Namen: Der Karlsplatz
- Ein Haus aus Glas und Eisen: Der Glaspalast
- Als die Schaffner rote Hosen trugen: Der Hauptbahnhof
- „Barockisierende Jugendstilformen": Der Lenbachplatz
- Das Schicksal der Münchner Juden: Der Synagogenplatz
- „München leuchtete...": Der Odeonsplatz
- Der „Oberpalier" baut: Die Ludwigstraße
- Die Ludwig-Maximilians-Universität: Der Geschwister-Scholl-Platz
- Vom Kurfürst zum „Führer": Die Brienner Straße
- Die Akropolis auf der Vorstadtwiese: Der Königspalast
- Im Angesicht der Propyläen: Rund um den Stiglmaierplatz
- Arbeiter, Studenten, Künstler: Die Gabelsbergergasse
- „An einem fernen, abgelegenen Platz": Die Pinakotheken
- „Auf geht's beim Schichtl": Theresienwiese und Ausstellungspark
- In der Hochburg des Faschings: Die Schwanthalerstraße
- „Die heitere Muse soll das Szepter führen": Am Gärtnerplatz
- Englische Gotik von 1848 bis 1864: Die Maximilianstraße
- Vom Klassizismus zum Jugendstil: Die Prinzregentenstraße
- Die „Aw vor Swäbinger Thor": Der Englische Garten
- „Münchens älteste und schönste Tochter": Schwabing
- Von Wahnmoching, Schwabylon und der Traumstadt: Schwabing — Münchens Künstlerviertel
- Von Pubenhusen zum Arabella-Haus: Bogenhausen
- „I bin von rechts der Isar her...": Die Au, Giesing und Haidhausen
- Rund um München: Von Daglfing, Riem, Berg am Laim über
- Sendung, Pasing, Blutenburg bis nach Allach
- Schloß und Schlößchen, Gärten und Wirtshäuser: Nymphenburg und Umgebung
- Vom Barockschloß zum Atom-Ei: Schleißheim und Garching
- Vom Untergrund zur „Region München": Die U-Bahn und die S-Bahn
- Exerzierplatz und Treffpunkt der Jugend der Welt: Das Oberwiesenfeld und die Olympischen Spiele 1972
- Nachwort: Verehrte Leserin, lieber Leser!
- Bibliographie
- Personenregister
- Sachregister