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WohnOrt München

Stadtentwicklung im 20. Jahrhundert

Titel WohnOrt München
Untertitel Stadtentwicklung im 20. Jahrhundert
Autor:in Stracke Ferdinand
Verlag-Details Franz Schiermeier Verlag
Erscheinung 2011
Seiten 384
ISBN/B3Kat 3981452129
Kategorie Architektur 
Suchbegriff Architektur Stadtplanung 
Regierungsbezirk Oberbayern
Zitierhinweis:

Über Wachstum und Stadtgestalt

In einer kurzen Einführung werden dem Leser einige Grundsätze des urbanen Entwicklungsprozesses vorgestellt. Auch wenn das 20. Jahrhundert Gegenstand der Arbeit ist, erscheint es nützlich, einen Blick auf die Historie der Stadt zu werfen um die hinterlassenen, immer noch wirksamen Raumstrukturen zu erkennen und einordnen zu können.

Nukleus und Gefügedichte

Die »Alte Stadt« ist heute noch im Stadtgrundriss zu erkennen; der Verlauf der Stadtbefestigung, ein hoch verdichtetes Stadtgefüge mit Zeichen und Symbolen von politischer und religiöser Macht, Wirtschaft und Bürgertum.

Kern und konzentrisches Wachstum

Die europäische Stadt des 19. Jahrhunderts bildet einen ersten Wachstumsring um den mittelalterlichen Nukleus und bedeckt eine Fläche, die ein Vielfaches der »Alten Stadt« bedeckt. Sie zeigt ein rationales, geometrisches Gliederungssystem, das von geraden Fluchtlinien, blockartiger Bebauung, Straßenachsen und Platzbildungen bestimmt ist.

Die Publikation ist das Ergebnis einer mehrjährigen Forschungsarbeit. Über einen Betrachtungszeitraum von 100 Jahren werden städtebaulich relevante Ereignisse beschrieben und bewertet. Welche Kräfte, welche Antriebe waren es, die bestimmte Entwicklungen ausgelöst haben, welche städtebaulichen Leitbilder prägten diese einzelnen Entwicklungsphasen mit deren Erzeugnissen wir im normalen Alltagsleben umgehen und die umso mehr Fragen nach Erklärungsmustern provozieren, je bewusster wir uns mit ihnen auseinandersetzen?

Das zentrifugale Wachstum

Das noch relativ geschlossene Gefüge der Stadt des 19. Jahrhunderts löst sich unter dem Einfluss moderner Verkehrstechnologien auf und dehnt sich in Form von unterschiedlichen Siedlungseinheiten in die engere Region aus; es entsteht die Stadtlandschaft der Moderne.

In der Wahrnehmung und Nutzung des urbanen Raums der Stadt nehmen wir die Spuren von Werden und Wandel, auch von Glanz und Elend und von Ereignissen wahr, die in seinen Erscheinungsbildern gespeichert sind.

Die Arbeit untersucht die städtebauliche Kultur Münchens hinsichtlich ihrer individuellen Entwicklung aber auch als europäische Stadt des 20. Jahrhunderts. Sie fragt nach Ursache und Wirkung von bestimmten Stadtentwicklungen: Welche Bedingungen und welche Impulse führten zu dieser Stadt, die heute den Lebensraum von 1,3 Mio. Menschen bildet?

Überformung und Innenentwicklung

Transportprobleme (Stau) und Landschafts-Verbrauch (Ökologie) verweisen die urbane Entwicklung auf Raumressourcen im Bestand der Stadt. Neustrukturierung und Nachverdichtung führen zurück zu einem kompakten Stadtkörper

München: Stadtentwicklung im 20. Jahrhundert

Die städtebauliche Entwicklung der Stadt München im 20. Jahrhundert lässt sich in acht Phasen einteilen.

Es sind Entwicklungsschritte, die von gesellschaftlichem Wandel, von den Veränderungen wirtschaftlicher Wachstumsfaktoren und allen voran vom Wechsel städtebaulicher Leitbilder bestimmt sind. In ihren Abfolgen, die an städtebaulichen Ereignissen festzumachen sind, seien es Planungen oder bauliche Realisierungen, ergeben sie eine eigene Form von Stadthistorie. Wohnen ist eine Primärfunktion der Stadt, Wohnen ist zugleich Lebenserfahrung für jeden einzelnen innerhalb der Stadtgesellschaft und innerhalb des räumlichen Gefüges.

Das Buch soll nicht nur fachlich abgewogene Antworten geben, vielmehr soll es zu einer geschärften, individuellen Wahrnehmung der gebauten Umwelt führen und zu ganz persönlicher Interpretation einladen.

Dokumentation der Wohnungsprojekte

In den acht Kapiteln der Publikation werden mehr als 50 einzelne Wohnprojekte mit Schwarzplänen, Wohnungsgrundrissen und zahlreichen Bildern dokumentiert.

Stadtentwicklungspläne, Lagepläne der Projekte und Zusammenstellungen der gesellschaftlich und politisch relevanten Ereignisse sowie der planungsrechtlichen Grundlagen und der verantwortlichen Planer und Politiker ergänzen die Dokumentation.

Stracke war von 2002 bis 2008 Vorsitzender der Landesgruppe Bayern der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung und wurde 2005 vom Freistaat Bayern mit der Leo-von-Klenze-Medaille ausgezeichnet.