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Das war Dachau

Titel Das war Dachau
Autor:in Zamecnik Stanislav
Verlag Fischer Taschenbuch Verlag
Erscheinung 2006
Seiten 435
ISBN/B3Kat 3596172284
Kategorie Nationalsozialismus 
Suchbegriff Konzentrationslager Dachau 

Das Buch ist - trotz des dunklen Themas - ein Glücksfall der NS-Historiographie. Der Autor war in der Zeit von 1941 bis 1945 Häftling im KZ Dachau, wo er im Krankenrevier zu arbeiten hatte. Nach seiner Befreiung wurde er zum Historiker des KZ Dachau.
Das Buch besteht aus drei Teilen, die der Periodisierung der NS-Zeit entsprechen und es ermöglichen, die Geschichte des KZ in einem breiten historischen Kontext zu interpretieren.
 
Der erste Teil setzt ein mit der Machtergreifung und der Ausschaltung der politischen Gegner; der zweite mit Beginn des zunächst „erfolgreichen" Krieges im September 1939 und der Ausrottung der Bevölkerungen in den besetzten Gebieten, und der letzte Teil mit dem Scheitern des „Blitzkrieges" (1942) und der Notwendigkeit, die Wirtschaft auf einen langwährenden Krieg umzustellen - mit Zwangsarbeit in der Rüstungsproduktion.
 
Jede dieser Veränderungen bekamen die Häftlinge buchstäblich am eigenen Leibe zu spüren.
Die Darstellung entstand im Auftrag der Stiftung des Internationalen Komitees von Dachau (F.I.D.). Es wurde als „große wissenschaftliche Leistung" (Süddeutsche Zeitung, Frankfurter Rundschau) begrüßt und mit Recht in die Reihe der großen Werke von Eugen Kogon, H. G. Adler, Hermann Langbein und Primo Levi gestellt.
Stanislav Zämecnik, geboren 1922 in Mähren, wurde als ITjähriger von den Nazis in mehrere Gefängnisse geworfen und 1941 nach Dachau verschleppt, wo er bis zu seiner Befreiung im Jahre 1945 Häftling war. Nach dem Krieg studierte er in Prag Geschichte, wurde zum Dr. phil. promoviert und arbeitete ab 1960 am Militärhistorischen Institut. 1968 unterlag er im Gefolge der Niederschlagung des „Prager Frühlings" einem Berufsverbot. Erst nach 1989 konnte er seine Forschungen wieder unbehindert fortsetzen. Sein Lebensthema ist die Geschichte des KZ Dachau. Der Autor war als Mitglied des wissenschaftlichen Beirates an der Neukonzeption der KZ-Gedenkstätte beteiligt.