Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Titel | Die Kirchen der Pfarrei Grüntegernbach |
Autor:in | Brenninger Georg |
Verlag | Schnell und Steiner |
Buchart | Broschüre |
Erscheinung | 1984 |
Seiten | 15 |
ISBN/B3Kat | B004E9F2Q0 |
Umgebungssuche | Finde Bücher aus der Umgebung |
Kategorie | Kirchenführer Bayern |
Ort | Grüntegernbach |
Regierungsbezirk | Oberbayern |
In einem Nebental des Isengaues, inmitten einer hügeligen Bauernland-schaft, breitet sich die geschichtlich weit ins frühe Mittelalter zurückreichende Pfarrei Grüntegernbach aus. Der ursprüngliche Reiz der Landschaft ist weitgehend noch ungestört, ein Erholungsgebiet wie in einem unerklärten Ferienprospekt. Das Bilderbuch der Gegend bietet neben waldigen Hügeln, immer noch grünen Wiesen vor allem viele Kirchen, die das Erdinger Land so typisch und interessant gestalten. Das Wissen um die Anfänge der Siedlungstätigkeit ist uns aus Mangel an schriftlichen Quellen zwar verwehrt, doch dürfen wir durch die fast sichere These einer nahe vorbeiführenden Römerstraße (Pfaffenhofen bei Rosenheim - Haag - Dorfen - Landshut) und aufgrund bajuwarischer Gräberfunde und frühmittelalterlicher Wallanlagen (z.B. die Allersburg) auf eine Siedlungstätigkeit zumindest bald nach Mitte des ersten christlichen Jahrtausends schließen. Namenskundlich können wir sagen, daß Ortsnamen mit Endung ,,-bach" Siedlungsgründungen der Agilolfingerzeit zuzurechnen sind; der Wortstamm „tegern" kann vom althochdeutschen Adjektiv „tegar" (= groß) abgeleitet werden (vgl. Tegernsee, Tegernau). Im ältesten Traditionskodex des Hochstifts Freising (Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Freising HL 3a; vgl. Bitterauf 345) ist für das 8. Jahrhundert bereits ein „cenobium in loco, qui dicitur Tegarinuuac" erwähnt. Die bisherigen Erkenntnisse (Fastlinger, Dachs, Hemmerle) lassen die Schlüsse zu, daß jenes Eigenkloster in Tegernbach (= Gaubezeichnung) mit dem Patrozinium des hl. Michael in Kirchstetten zu suchen ist, wobei spätestens zur Zeit der Ungarneinfälle (um 950) dieses Kloster (in schriftlichen Quellen und bis heute auch archäologisch) spurlos verschwunden ist. Nicht leicht ist es, die weiteren frühmittelalterlichen Erwähnungen (ab 791) von „Tegarinuuac" oder „Tegerinpach" den einzelnen Orten wie Grüntegernbach, Wasentegernbach oder gar Tegernbach bei Taufkirchen zuzuweisen.