Münchner Sagen & Geschichten

Türkenfahne und Zelt im 1. Frauen-Dom , Türkengraben und Cardinalshut in Lüften.

Trautmann - Die Alt-Münchner Wahr- und Denkzeichen (Seite 142)


<a title=Türkenfahne href='../../lexikon/d_lexikon.php?fw=Türkenfahne'>Türkenfahne</a> im Münchner Frauen<a title=Dom href='../../lexikon/d_lexikon.php?fw=Dom'>Dom</a>

Erstere zwei Wahr- und Denkzeichen stammen aus den Siegeszeiten des Churfürsten Max Emanuels in Ungarn und gegen die die Zürken.

Die Fahne hängt im Dom jeder Zeit vor Augen; das Zelt, oder vielmehr die Spiße desselben, ist bei der Frohnleichnams- Prozession zu sehen.
Da wird Sie mitgetragen.

Aus jenen Siegeszeiten stammt auch der tiefe und sehr lange Graben ausserhalb Münchens, durch welchen Churfürst Max Emanuel einen Kanal nach Mündien leiten wollte und sich hirzu einer großen Zahl gefangener Türken bediente.

Weiters hing im Chor des I. Frauen-Domes bis vor ein paar Jahren ein geistliches Wahrzeichen herab — nemlich ein Cardinalshut. Die Veranlassung gab der Cardinal Melchior Clefſel, seinerzeitiger Bischof von Wien, welchen die Meisten für einen Bürgerssohn aus München halten. Dieser eben sowohl als geistlicher Fürst und Priester, wie als Staatsmann gleich ausgezeichnete, viel geprüfte Clesselius kam nach München, erwies den Reliquien des heiligen Benno seine Ehrfurcht und hinterließ, außer vielem Werthvollen an Kirchenschmuck, das besagte Erinnerungs-Zeiden.

Als man sich mit der Dom-Restauration beschäftigte, mußte der Hut weichen und befindet sich bis auf Weiteres in der Sakristei.

Von gar vielen merkenswerthen, anderen Dingen im L. Frauen-Dome werdet Ihr später lesen.


Stadtmodell von Sandtner