Stadtportal zur Münchner Stadtgeschichte
Die seit 1842 bestehende private Elementar- und Religionsschule von Abraham Wolfsheimer wird offiziell zur Gemeindeschule der jüdischen Gemeinde. Damit erhält sie eine institutionelle Anerkennung und wird fester Bestandteil des jüdischen Bildungswesens in München.
In Bukarest entschied die Nationalversammlung, den belgischen Grafen von Flandern zum neuen Fürsten zu wählen. Die Entscheidung spiegelte den Wunsch wider, das Fürstentum Rumänien politisch zu stabilisieren und durch einen ausländischen Prinzen internationale Anerkennung zu gewinnen. Zwar nahm der Graf die Wahl nicht an, doch die Initiative zeigte das Streben nach Unabhängigkeit von der osmanischen Oberherrschaft und eine Annäherung an westliche Mächte. Damit wurde der Weg für spätere Herrscher bereitet.
In Böhmen trafen preußische Truppen unter Generalstabschef Moltke auf das österreichische Heer unter Benedek. Mit überlegener Strategie und dem modernen Zündnadelgewehr errangen die Preußen einen klaren Sieg. Österreich erlitt schwere Verluste und musste den Rückzug antreten. Damit endete seine Führungsrolle im Deutschen Bund. Preußen gewann die Vorherrschaft im Norden und legte den Grundstein für die kleindeutsche Lösung, die schließlich in der Reichsgründung mündete.
Nach dem Sieg bei Königgrätz marschierten preußische Truppen in Prag ein. Die Stadt wurde kampflos übergeben, um Zerstörungen zu vermeiden. Mehrere Tage stand Prag unter preußischer Besatzung, ehe Verhandlungen über einen Waffenstillstand begannen. Die Besetzung machte die militärische Überlegenheit Preußens in Böhmen unübersehbar und schwächte die Stellung Österreichs erheblich. Sie stellte zugleich einen entscheidenden Schritt auf dem Weg zum Prager Frieden dar, der den Deutschen Krieg beendete.