Bayerns Herrscher

Strauß Franz Josef

Name Strauß Franz Josef
Regierungsereich Freistaat Bayern
Titel Ministerpräsident

Franz Josef Strauß (*6. September 1915 in München; †3. Oktober 1988 in Regensburg) war einer der umstrittensten und einflussreichsten deutschen Politiker der Nachkriegszeit. Als Vorsitzender der CSU (1961–1988) und bayerischer Ministerpräsident (1978–1988) prägte er die politische Landschaft Bayerns nachhaltig. Zuvor war er Bundesminister für Atomfragen, Verteidigung und Finanzen.

Strauß galt als brillanter Redner und entschiedener Konservativer. Er war maßgeblich am Aufbau der Bundeswehr beteiligt, befürwortete die europäische Einigung und vertrat eine klare prowestliche Haltung.

Seine politische Laufbahn wurde jedoch mehrfach durch Skandale überschattet. In der „Spiegel-Affäre“ von 1962 ließ er Redakteure wegen angeblichen Landesverrats verhaften, was massive Proteste und schließlich seinen Rücktritt als Verteidigungsminister nach sich zog. Auch die „Lockheed-Affäre“ (1976), in der er verdächtigt wurde, Bestechungsgelder angenommen zu haben, beschädigte sein Ansehen stark. Hinzu kamen Vorwürfe über zweifelhafte Waffengeschäfte und geheime Kontakte zu autoritären Regimen.

Trotz aller Kontroversen blieb Strauß politisch dominant, insbesondere in Bayern. Unter seiner Führung erlebte der Freistaat wirtschaftlich einen enormen Aufschwung. Sein plötzlicher Tod 1988 führte zu großer öffentlicher Anteilnahme. Bis heute gilt Strauß als eine Schlüsselfigur der deutschen Politik, dessen Persönlichkeit gleichermaßen Bewunderung und Ablehnung hervorruft.