Stadtportal zur Münchner Stadtgeschichte
Antonie „Toni“ Pfülf (1877–1933) war eine deutsche Politikerin der SPD und eine der ersten weiblichen Abgeordneten im Reichstag. Geboren in Metz, entschied sie sich gegen den Willen ihrer Eltern für eine Lehrerausbildung in München. Ab 1902 war sie als Lehrerin tätig und engagierte sich ehrenamtlich für benachteiligte Kinder.
Pfülf trat 1902 der SPD bei und setzte sich besonders für Bildungsreformen, die Abschaffung des Lehrerinnenzölibats und die Gleichstellung von Frauen ein. Von 1919 bis 1933 war sie Mitglied des Reichstags. Sie gehörte zu den 94 Abgeordneten, die 1933 gegen das Ermächtigungsgesetz stimmten. Enttäuscht über das politische Versagen im Kampf gegen den Nationalsozialismus nahm sie sich am 8. Juni 1933 in München das Leben.
Ihr Andenken wird unter anderem durch den Toni-Pfülf-Preis der SPD Bayern und eine Gedenkstätte auf dem Münchner Nordfriedhof gewürdigt.