Geschichte

16.5.1835 - München: Pulverturm fliegt in die Luft

Der Selbstmordattentäter Stanislaus Schmitt sprengte den Pulverturm der der Kaserne am Oberwiesenfeld in die Luft.

Volkslied zu diesem Geschehen

O sehet hin o sehet hin
das Münchener Pulvermagazin
es hat gepufft, es hat geknallt
daß es bis Regensburg erschallt
Es flog in d´Luft, o sehet hin
das Münchener Pulvermagazin

Das Ganze tat ein böser Bu
er hatte längst schon keine Ruh
im ganzen Land war er bekannt
Stanislaus Schmidt war er genannt
Sechs Schuh, zwei Zoll und dreißig Jahr
ist er gewesen auf ein Haar

O sehet nur den bösen Wurm
er sprengte gar den Pulverturm
mit einem chem´schen Feuerzeug
entzündet er das Pulverreich
nachdem umsonst schon solche Tat
im Grünwald er versuchet hat

Es war am Samstag nachmittag
da tat es einen großen Krach
man meint, der Blitz hätt´es getan
o sehet nun den Jammer an
viel tausend Fenster war´n entzwei
und dreizehn Menschen auch dabei

Sie flogen alle in die Luft
und fnden auch allda die Gruft
bei Schwabing lag ein toter Fuß
und eine Hand am Isarfluß
und große Stücke Eingeweid
die lagen in der Luft zerstreut

In seinem Bette, wo er schlief
da fand man einen offnen Brief
dem Publikum ward´s nicht bekannt
was alles drin geschrieben stand

Drei Tage drauf, als dies geschehn
sieht man den Zug zum Kirchhof gehn
das ganze Münchener Militär
zog hinter ihrem Leichnam her
O denket an die böse Tat
die ihres Gleichen noch nicht hat

Text und Musik: unbekannt

in Feuerwerker-Liederbuch (1883)

 


Deutschland München Position vorhanden
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Urheber:


I.M. Hofsattler und Hofwagenfabrikant