Münchner Friedhofsportal

geboren 7.5.1855 (München)
gestorben 9.4.1934 (München)
Berufsgruppe Techniker (Technologie)
Beruf Bauingenieur
Suchbegriffe Deutsches Museum 
Personenverzeichnis Miller Oskar von 
Friedhof Friedhof Neuhausen (Winthirfriedhof)
Straßenbenennung Oskar-von-Miller-Straße *0
 Oskar-von-Miller-Ring *1955
3. Maxvorstadt - Universität
Lage Kirchenwand--5b Gruft
Wikipedia Oskar_von_Miller
Ehrenbürger der Stadt München
Oskar von Miller wurde 79 Jahre alt.
Nach Oskar von Miller wurde die Straße Oskar-von-Miller-Ring benannt.

Oskar Miller, ab 1875 von Miller, war ein deutscher Bauingenieur. Er wurde als Elektrotechniker, Wasserkraftpionier und Begründer des Deutschen Museums bekannt.

Miller entschied sich für die Technik und studierte Bauingenieurwesen an der Technischen Hochschule München. 1875–79 befreundete er sich mit Rudolf Diesel. Nach erfolgreichem Studienabschluss im August 1878 trat er in den bayerischen Staatsbaudienst ein. Die behördliche Arbeitsweise bot dem aufstrebenden Ingenieur aber nicht den notwendigen Spielraum. Er erhielt jedoch 1881 die Möglichkeit, im Rahmen eines unbezahlten Sonderurlaubs die Pariser Elektrizitätsausstellung zu besuchen, um für Bayern die Möglichkeiten der Wasserkraftnutzung zu erkunden. Im Selbststudium arbeitete er sich in die noch junge Elektrotechnik ein. 1882 organisierte er in München die erste elektrotechnische Ausstellung in Deutschland. Auf dieser Ausstellung gelang ihm zusammen mit Marcel Depréz als erstem die Übertragung von elektrischem Strom über eine Strecke von rund 60 Kilometern von Miesbach nach München (Gleichstromfernübertragung Miesbach–München). (Der Strom kam von einer Dynamomaschine von 1,5 PS, die in Miesbach von einer Dampfmaschine angetrieben wurde. Die elektrische Energie wurde dann mit einer Spannung von 2.000 Volt über eine Telegrafenleitung auf das Münchener Ausstellungsgelände transportiert. Dort verwendete man den Strom, um eine Pumpe anzutreiben, die einen künstlichen Wasserfall speiste. Das Wasser wurde auf eine Höhe von 2,5 Metern angehoben, von wo es in ein Becken herabstürzte.)

1883 bis 1889 war er, gemeinsam mit Emil Rathenau, Direktor der Deutschen Edison-Gesellschaft (später AEG). Die Stelle nahm er an, da seine Wasserkraftpläne in Bayern von den Behörden noch nicht angenommen wurden.

1890 gründete er sein eigenes Ingenieurbüro und wurde bald führend auf dem Gebiet der Energiewirtschaft. Er übernahm im Jahr 1891 die Leitung der Internationalen elektrotechnischen Ausstellung in Frankfurt am Main. Wieder gelang ihm zusammen mit Michail Ossipowitsch Doliwo-Dobrowolski mit der Fernübertragung von 20.000 Volt Drehstrom über die 176 Kilometer lange Distanz von Lauffen am Neckar bis Frankfurt am Main eine technische Meisterleistung, die den Durchbruch der Wechselstromübertragung bedeuten sollte.

Im Jahr 1892 nahm das nach den Plänen Oskar von Millers errichtete Wasserkraftwerk in Schöngeising seinen Betrieb auf und versorgte die nahegelegene Kreisstadt Fürstenfeldbruck als eine der ersten Städte in Bayern mit Strom für eine elektrische Straßenbeleuchtung. Das historische Kraftwerk ist mit seinen drei Turbinen und zwei Generatoren bis heute in Betrieb und steht unter Denkmalschutz.

1895 ersteigerte er im heutigen Schwandorfer Stadtteil Ettmannsdorf das Hammerwerk und richtete dort ein Elektrizitätswerk ein. Da in Schwandorf eine Versorgung mit Stadtgas fehlte, konnte er hier zusammen mit einigen fortschrittlichen Hausfrauen das elektrische Kochen testen.

Von 1918 bis 1924 war er Projektleiter beim Bau des damals größten Speicherkraftwerks der Welt, des Walchenseekraftwerks. Ebenso trieb er den Aufbau eines gesamtbayerischen Stromversorgungsnetzes voran. Aus dieser Initiative entstand das Bayernwerk. Von 1922 bis 1933 war von Miller Mitglied des Senats der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft. Ebenso war er Mitglied des Verwaltungsrats der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft.

Auch unabhängig von der Wasserkraftnutzung blieb von Miller mit dem Wasserbau dem Bauingenieurwesen verbunden. So initiierte er für das wasserreiche Bayern ein wasserbauliches Institut, die heutige „Versuchsanstalt für Wasserbau und Wasserwirtschaft, Oskar von Miller Institut“ der Technischen Universität München in Obernach nahe dem Walchensee, das seither nicht nur nahezu alle größeren bayerischen Wasserbauprojekte untersucht, sondern auch weltweit tätig ist und Vorbild für andere Wasserbauinstitute war.

Miller starb 1934 im Deutschen Museum an den Folgen eines Herzanfalls, wenige Monate nach dem Unfalltod seiner Frau.

Bestattet wurde er im Grab der Familie von Miller auf dem Friedhof der Winthirkirche im Münchener Stadtteil Neuhausen, wo auch sein Bruder Ferdinand begraben liegt.

Mehrere Ämter, die von Miller innehatte, heben seine Persönlichkeit und seine Bedeutung in der Elektrotechnik hervor, zum Beispiel

  • Mitglied der deutschen Delegation (als technischer Berater) bei den Friedensverhandlungen 1919 in Versailles
  • Vorsitzender des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) 1912–1914
  • Oskar von Miller veröffentlichte zahlreiche Bücher, die beispielsweise zu Standardwerken zur Energieversorgung von Städten wurden.

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Literatur

Miller Oskar von
Oskar von Miller
Bildrechte: Gemeinfrei (Wikipedia 2018)
Inschrift

Oscar von Miller
Schöper des Deutschen Museums
1855 - 1934

Denkmäler in München

Oskar von Miller

Oskar von Miller
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I.M. Hofsattler und Hofwagenfabrikant