Münchner Friedhofsportal

geboren 18.1.1873 (Valletta, Malta)
gestorben 13.09.1926 (München)
Berufsgruppe Musiker (Kunst und Kultur)
Beruf Kammersänger Neurologe
Personenverzeichnis Bary Alfred von 
Friedhof Waldfriedhof - Alter Teil
Straßenbenennung Barystraße *1947
21. Pasing-Obermenzing - Obermenzing
KünstlerBary-Doussin Jenny von
Lage 7-W-009
Wikipedia Alfred_von_Bary
Alfred von Bary wurde 53 Jahre alt.
Nach Alfred von Bary wurde die Straße Barystraße benannt.

Zwischen 1904 und 1914 war er alljährlich bei den Bayreuther Festspielen zu hören und sang dort den Lohengrin, den Parsifal, den Tristan und den Siegmund sowie die Partie des Siegfried. Richard Wagners Witwe Cosima und Kaiser Wilhelm II. schätzten den Sänger ganz besonders. Der Musikkritiker Albert von Puttkamer schrieb 1927 in seinem Buch 50 Jahre Bayreuth, dass von Bary der beste Lohengrin in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg gewesen sei.

Ab 1912 war von Bary in München niedergelassen, war kurze Zeit als Arzt tätig und Mitglied des Münchner Ärzteorchesters. 1915 zog er mit seiner Frau in eine Villa mit anschließendem Ateliergebäude im Ortsteil Bogenhausen (Possartstr. 35 und 37) ein. Nachdem er noch im Herbst 1914 durch König Ludwig III. von Bayern zum kgl. Hofsänger ernannt worden war, erfolgte zum 1. Oktober 1918 die Kündigung des Vertrags an der Hofoper wegen hochgradiger Kurzsichtigkeit, fortschreitenden Erblindung und stimmlicher Probleme. 1920 bis 1925 studierte er katholischen Theologie an der Münchner Universität, erlitt 1925 einen Schlaganfall und verstarb 1926 an den Folgen eines weiteren Anfalls. Beigesetzt wurde er auf dem Münchner Waldfriedhof (Grabstätte 7-W-9).

Alfred von Bary heiratete am 15. Januar 1902 in Dresden Thekla Koch,[2] von der er sich 1908 scheiden ließ. In zweiter Ehe heiratete er am 9. Januar 1909 in Dresden die Bildhauerin Jenny Doussin.[3] Sie verstarb am 16. August 1922 in München. Von den drei Söhnen der ersten Ehe wurde Siegmund (1903–1991) Rechtsanwalt; Siegfried (1906–1976) und Gottfried (1907–?) ließen sich als Ärzte nieder.

Alfred von Bary verfasste Essays über künstlerische oder psychologische Fragen. Im Gegensatz zu seinem Zeitgenossen Enrico Caruso erkannte er jedoch die Möglichkeiten der Schallplatte nicht. Daher liegen nur zwei Aufnahmen von Arien aus Wagners Walküre vor, die einen Eindruck seiner kraftvollen und hervorragend geführten Stimme geben. Die relativ kurze Karriere und der Mangel an Schallplattenaufnahmen haben dazu geführt, dass Alfred von Bary heute weitgehend vergessen ist.

Ein Bildnis des Sängers hängt in der Staatsoper in München, eine verschiedenfarbige Marmorbüste von Jenny von Bary befindet sich in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (Inventarnummer ZV 2360 a). Als Werke von Jenny von Bary waren 2003 im Münchner Kunsthandel die Marmorbüste „Alfred von Bary als schlafender Thannhäuser“ und ein weiteres Marmorbildnis angeboten.

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Adressen in München

Straßevonbis
Possartstraße 35 19151926

Literatur

Bary Alfred von
Alfred von Bary
Bildrechte: Jenny von Bary-Doussin + 1922, AlfredvonBary, als gemeinfrei gekennzeichnet
Bary Alfred von
Alfred von Bary
Bildrechte: © Gerhard Willhalm, Grab - Alfred von Bary, CC BY-NC 4.0

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