Münchner Friedhofsportal

geboren 3.5.1894 (Übersee am Chiemsee)
gestorben 23.12.1973 (Haar)
Beruf Kommunalpolitkerin Stadträtin
Suchbegriffe CSU 
Personenverzeichnis Hafenbrädl Centa 
Friedhof Friedhof Pasing
Lage 5-1-

Sektionsplan

Wikipedia Centa_Hafenbrädl
Centa Hafenbrädl wurde 79 Jahre alt.
Nach Centa Hafenbrädl wurde die Straße Centa-Hafenbrädl-Straße benannt.

Centa Hafenbrädl war eine CSU-Stadträtin und Sozialreferentin im Nachkriegs‑München. Doch ihr Image wirkt heute ambivalent: Zwar engagierte sie sich in der Frauenhilfe sowie Nothilfe nach 1945 und prägte sozialpolitische Strukturen  . Gleichzeitig vertrat sie eine rigide Haltung, die patriarchale und autoritäre Strukturen zementierte. Ihre konservative Moralphilosophie zeigte sich deutlich beim Schlagwort „Sittenstrenge“. Bekannt wurde ihr Widerstand gegen weibliche Straßenbahnfahrerinnen – aufgrund angeblicher „Koketterie“ mit männlichen Kollegen  . Noch problematischer: 1956 setzte sie die erste Sperrbezirksverordnung durch, welche Prostituierte aus der Innenstadt verbannt und den Druck auf Wohngebiete verlagert hatte – später vom Bundesgerichtshof als rechtswidrig eingestuft .

Ihre Kritik an der Ehrung Kurt Eisners war von ideologischer Verblendung geprägt: Sie behauptete, seine Mannen hätten das katholische Leohaus zerstört – eine nachweislich falsche, aber politisch wirkmächtige Darstellung . Diese Aussage reflektiert nicht nur ihr fehlendes historisches Urteil, sondern auch den uneingeschränkten Antikommunismus, der ihr Politikstil durchzog.

Hafenbrädl Centa
Centa Hafenbrädl
Bildrechte: © Gerhard Willhalm