Münchner Friedhofsportal

geboren 18.12.1776 (Würzburg)
gestorben 23.11.1838 (München)
Berufsgruppe Politiker (Politiker)
Beruf Staatsrat Kabinettssekretär
Personenverzeichnis Grandauer Bernhard von 
Friedhof Alter Südlicher Friedhof
Straßenbenennung Grandauerstraße *1947
23. Allach-Untermenzing - Industriebezirk
Lage A-A-030
Wikipedia Bernhard_Michael_von_Grandauer
Deutsche Biographie sfz22034
Bernhard von Grandauer wurde 62 Jahre alt.
Nach Bernhard von Grandauer wurde die Straße Grandauerstraße benannt.

Grandauer wurde als Sohn der bürgerlichen Eltern Lorenz Grandauer (1742–1793), Schirmmacher und seiner Ehefrau Maria geb. Hellmuth geboren. Er besuchte das Gymnasium sowie die Universität seiner Heimatstadt, als ein vom Würzburger Fürstbischof finanzierter, sogenannter Spitalstudent des Juliusspitals, und promovierte zum Doctor iuris. Nebenbei betätigte er sich schriftstellerisch, arbeitete in der Oberdeutschen Literaturzeitung von Lorenz Hübner mit und verfasste diverse geschichtlich-politische Schriften.

Nach Einverleibung des Hochstifts Würzburg in das Kurfürstentum Kurpfalz-Bayern (1803) amtierte Grandauer als Landrichter in Homburg am Main. 1806 fiel das Gebiet an das Großherzogtum Würzburg und der Beamte wechselte in gleicher Stellung nach Marktheidenfeld, 1807 nach Karlstadt. In diesem Jahr heiratete er auch Magdalena Lommel (1783–1845), Tochter des Würzburger Hofkammerrates Georg Lommel (1748–1827).

Mit Übergang des Territoriums an das Königreich Bayern (1814) trat Grandauer in dessen Staatsdienst und lernte schließlich in Bad Brückenau König Ludwig I. kennen, der ihn sehr schätzte. Dieser berief ihn 1827 als Pädagogen nach München. Bald erhielt Bernhard Michael Grandauer dort das Amt eines königlichen Kabinettssekretärs und wurde Mitglied im Obersten Kirchen- und Schulrat des Königreichs, der unter Leitung Eduard von Schenks das ganze bayerische Bildungswesen reformieren sollte. In dieser Tätigkeit arbeitete er die neuen bayerischen Schul-Lehrpläne, sowie mehrere Landtagsabschiede und Gesetzestexte aus. Im Dezember 1831 avancierte Grandauer zum Wirklichen Staatsrat. Wegen seiner kirchenfreundlichen Haltung wurde er vom König geschätzt, von anderen politischen Kreisen jedoch stark bekämpft und als „ultramontan“ gebrandmarkt. Grandauer war ein besonderer Förderer der religiösen Orden und gilt als einer der einflussreichen Berater Ludwigs I. hinsichtlich seiner Politik der Klostergründungen. Daneben beschäftigte sich der Beamte mit Mathematik, Astronomie, Physik und Chemie. Der Nachruf in der Allgemeinen Zeitung München hebt hervor, dass Bernhard Michael von Grandauer ein „vielseitiges Wissen und eine umfassende Bildung“ besaß, sowie einen „festen, rechtlichen Charakter“, der ihn sein Amt stets über den politischen Parteiungen stehend habe ausüben lassen.

Die Neue Deutsche Biographie konstatierte 1964:

„(Grandauer) wußte, daß der Konservativismus allein niemals das beherrschende Staatsprinzip sein konnte; so forderte er, den Loyalismus durch einen Liberalismus ohne weltanschauliche Tendenz zu ergänzen. Er wollte also das gute Alte mit dem bewährten Neuen vereinen, das heißt konservativ-christliche Grundsätze durch liberale Methoden fortbilden.“ Er starb 1838, nach dreimonatigem Krankenlager, an einem chronischen Leberleiden und wurde auf dem Alten Südfriedhof in München beigesetzt. Das Grabdenkmal mit Christusfigur schuf der Bildhauer Joseph Otto Entres.[3] In München ist die Grandauerstraße nach ihm benannt.

Mit seiner Gemahlin hatte Grandauer zwei Söhne und eine Tochter. Sohn Georg (* 1811) arbeitete als Historiker und Übersetzer, der jüngere Franz Grandauer (1822–1896) wirkte als Komponist und Regisseur am Münchner Hoftheater.

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Literatur

Dr. jur.
Dr. jur.
Grandauer Bernhard von
Bernhard von Grandauer
Bildrechte: Gottlieb Bodmer creator QS:P170,Q5588056, Bernhard Michael Grandauer1a, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons
Grandauer Bernhard von
Bernhard von Grandauer
Bildrechte: © Gerhard Willhalm, Grab - Bernhard Michael von Grandauer, CC BY-NC 4.0

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