Münchner Friedhofsportal

geboren 14.1.1926 (München)
gestorben 14.7.1990 (München)
Berufsgruppe Schauspieler (Kunst und Kultur)
Beruf Volksschauspieler Fernsehregisseur Autor
Suchbegriffe Polizeiinspektion 1 
Personenverzeichnis Sedlmayr Walter 
Friedhof Friedhof Bogenhausen
Straßenbenennung Walter-Sedlmayr-Platz *2000
24. Feldmoching-Hasenbergl - Feldmoching
Lage M links--48
Wikipedia Walter_Sedlmayr
Die Grabstätte ist als Städtisches Ehrengrab eingetragen
Walter Sedlmayr wurde 64 Jahre alt.
Nach Walter Sedlmayr wurde die Straße Walter-Sedlmayr-Platz benannt.

Walter Sedlmayr (* 6. Januar 1926 in München; † 14. Juli 1990 ebenda) war ein deutscher Volksschauspieler, Fernsehregisseur und Autor.

Nach seiner Rückkehr aus dem Krieg spielte Sedlmayr an mehreren Münchner Theatern. Den Münchner Kammerspielen blieb er über 25 Jahre lang treu, obwohl er nie eine Hauptrolle spielen durfte. In den 1940er- und 1950er-Jahren spielte Sedlmayr in zahlreichen Heimatfilmen mit, hauptsächlich in kleinen Nebenrollen neben Stars wie Heinz Rühmann, Liselotte Pulver und O. W. Fischer.

1971 wurde die kurz zuvor aus der Schlosskapelle Blutenburg gestohlene Blutenburger Madonna in Walter Sedlmayrs Haus in Feldmoching gefunden. Der inzwischen zu einem der „Hausschauspieler“ von Regisseur Rainer Werner Fassbinder aufgestiegene Sedlmayr wurde wegen des Verdachts auf Diebstahl und Hehlerei in Untersuchungshaft genommen. Nach fünf Tagen wurde der Haftbefehl gegen Sedlmayr durch das Landgericht München I aufgehoben; der Fall wurde jedoch nie geklärt.[1] Der Vorfall machte ihn schlagartig bekannt und verhalf ihm zu größeren Rollen, darunter die auf ihn zugeschneiderte Hauptrolle in dem Syberberg-Film Th. Hierneis oder: wie man ehem. Hofkoch wird, die ihm auch den künstlerischen Durchbruch bescherte.

In der Folgezeit spielte Walter Sedlmayr in zahlreichen Fernsehserien, darunter Münchner Geschichten, Der Herr Kottnik und Der Millionenbauer. Der Erfolg der Serie Polizeiinspektion 1 1977 bis 1988 mit Uschi Glas und Elmar Wepper trug sehr zur Popularität und Bekanntheit von Sedlmayr bei. Ab 1982 trat Sedlmayr alljährlich bei der traditionellen Starkbierprobe auf dem Nockherberg auf und las beim Derbleck’n den Politikern die Leviten. Nebenbei drehte er auch anspruchsvolle Reise-Dokumentationen und war als Werbeträger für die Paulaner-Brauerei, Nescafé und TUC-Kräcker tätig.

Seit den 1980er-Jahren arbeitete er auch beim Bayerischen Rundfunk und hatte unter anderem auf Bayern 1 die wöchentliche Radiosendung Beehren Sie uns bald wieder. Zudem spielte er in der Hörfunk-Reihe Er und Sie zusammen mit Ruth Kappelsberger. 1990 moderierte er eine wöchentliche Sendung beim privaten Klassiksender Radio Belcanto.

Durch Film- und Werbeeinnahmen, Erbschaften, An- und Verkauf von Antiquitäten und Kunstgegenständen sowie Immobilienhandel war Sedlmayr zu einem mehrfachen Millionär geworden. Er eröffnete im Februar 1989 die Gastwirtschaft Beim Sedlmayr (vormals Fischerwirt) an der Westenriederstraße 14 in München, nahe dem Viktualienmarkt, deren Leitung er seinem Ziehsohn Wolfgang Werlé anvertraute. Mit diesem kam es im Mai 1990 zu einem schweren Zerwürfnis, weil Sedlmayr ihm vorwarf, ihn geschäftlich betrogen zu haben.

Am 15. Juli 1990 wurde Sedlmayr von seinem Privatsekretär tot im Schlafzimmer seiner Wohnung in der Elisabethstraße 5 in München-Schwabing aufgefunden. Der Schauspieler war mit mehreren Messerstichen an Hals und Nieren verletzt und dann mit einem Hammer erschlagen worden.

Durch die Ermittlungen erfuhr die Öffentlichkeit erstmals vom Privatleben des Volksschauspielers. Sedlmayr stand zeitlebens im Spannungsfeld zwischen seinem bürgerlichen, konservativen Image als „Vorzeige-Bayer“ und seiner von ihm verheimlichten Homosexualität. Er hatte stets versucht, seine sexuellen Präferenzen zu verbergen, auch vor seinen Eltern.

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Nach Ende des Zweiten Weltkriegs bei den Kammerspielen und anderen Münchner Theatern in Nebenrollen eingesetzt, oft als „Polizist“, „Bauer“ oder „Gerichtsdiener“

  • 1971 wegen Verdacht auf Hehlerei und Diebstahl in Untersuchungshaft; der Freispruch von den Vorwürfen bringt ihm Aufmerksamkeit und führt zu den ersten Hauptrollen
  • Mit TV-Serien wie „Polizeiinspektion 1“ und „Der Millionenbauer“ wird Sedlmayr zum Urtyp des „Münchner Grantlers“
  • Ab 1982 jährlicher Auftritt als „Bruder Barnabas“ bei der Münchner Starkbierprobe auf dem Nockherberg mit pointiert vorgetragenen Reden zum „Derblecken“ der Polit-Prominenz
  • Nach seiner Ermordung 1990 wird sein geheimgehaltenes Doppelleben sichtbar und sorgt bis heute für Gesprächstoff

Adressen in München

Literatur

Sedlmayr Walter
Walter Sedlmayr
Bildrechte: © Gerhard Willhalm, Grab - Walter Sedlmayer, CC BY-NC 4.0

I.M. Hofsattler und Hofwagenfabrikant