Münchner Friedhofsportal

geboren 17.3.1839 (Vaduz)
gestorben 25.3.1901 (München)
Berufsgruppe Musiker (Kunst und Kultur)
Beruf Komponist Musikpädagoge
Personenverzeichnis Rheinberger Josef von 
Friedhof Alter Südlicher Friedhof
Straßenbenennung Rheinbergerstraße *1906
3. Maxvorstadt - Universität
Lage N-A-101
Wikipedia Josef_Gabriel_Rheinberger
Josef von Rheinberger wurde 62 Jahre alt.
Nach Josef von Rheinberger wurde die Straße Rheinbergerstraße benannt.

Josef Gabriel Rheinberger (getauft auf den Namen Gabriel Joseph) war ein in Liechtenstein geborener Komponist, Organist und Musikpädagoge. Mit zwölf Jahren kam er zur musikalischen Ausbildung nach München und wirkte dort sein Leben lang, so dass er häufig als deutscher Komponist wahrgenommen und bezeichnet wird. Er war der Onkel des Liechtensteiner Künstlers Egon Rheinberger.

Josef Gabriel Rheinberger zeigte schon früh ungewöhnliche Musikalität und versah bereits als Siebenjähriger den Organistendienst in seinem Heimatort. 1849 kam er für ein Jahr zu dem Feldkircher Organisten Philipp M. Schmutzer zur musikalischen Ausbildung. Anschließend ging er mit zwölf Jahren nach München und besuchte bis 1854 das von Franz Hauser geleitete Königliche Conservatorium für Musik. Er wurde von Johann Georg Herzog im Orgelspiel und von Julius Joseph Maier in Kontrapunkt (Kompositionslehre) unterrichtet. Privat bildete er sich bei dem Hofkapellmeister Franz Lachner weiter. Schon bald überflügelte er seine Kommilitonen und schuf zahlreiche frühe Werke.

1854 wurde Rheinberger Vizeorganist an der Pfarrkirche St. Ludwig und 1857 Hoforganist an der Theatinerkirche (St. Kajetan). Ab 1859 gab er zusätzlich Klavierunterricht am Konservatorium. 1863 wurde er Hoforganist an der Hofkirche St. Michael.

1867 wurde Rheinberger zum Professor für Orgel und Komposition an der neu gegründeten Königlich Bayerischen Musikschule (ab 1892 Königliche Akademie der Tonkunst) ernannt. Dieses Amt übte er bis kurz vor seinem Lebensende aus. Im selben Jahr heiratete er die Dichterin Franziska von Hoffnaaß („Fanny“), die Texte für einige seiner Vokalwerke verfasste (so auch für die Kantate Der Stern von Bethlehem und das Oratorium Christoforus). 1867 zog er auch in eine Wohnung in der Fürstenstraße 6 in der Münchener Maxvorstadt, in der er bis zu seinem Tod lebte.

Rheinberger gehörte zu den erfolgreichen Komponisten seiner Zeit. Verleger, Musiker und Chöre traten mit Kompositionsaufträgen an ihn heran. 1877 wurde er Nachfolger von Franz Wüllner als Hofkapellmeister des bayerischen Königs Ludwig II. Damit nahm er eine zentrale Position in der katholischen Kirchenmusik in Deutschland ein. Er komponierte lateinische Messen und Motetten, die in ihrer Unabhängigkeit von den einengenden Vorschriften der cäcilianischen Kirchenmusikreformer seiner Zeit wegweisend waren: „… kein einziges der 160 Werke geistlicher Vokalmusik wurde von den deutschen Cäcilianern würdig befunden, in den Katalog der von den Cäcilianern approbierten Kirchenwerke aufgenommen zu werden.“ Als Kompositionslehrer an der Münchner Musikschule und der Akademie der Tonkunst an 1893 war Rheinberger eine Kapazität von internationalem Rang. Zahlreiche Auszeichnungen spiegeln seinen Erfolg wider, darunter das Ritterkreuz des päpstlichen Gregoriusordens (1879), das Komturkreuz des Bayerischen Kronenordens (1895, verbunden mit dem persönlichen Adel) und der Ehrendoktor der Universität München (1899).

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Literatur

Rheinberger Josef von
Josef von Rheinberger
Bildrechte: Unknown, Rheinberger, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

I.M. Hofsattler und Hofwagenfabrikant