Stadtgeschichte München

21.5.2023

Friedhof am Perlacher Forst

Geheim

Kaffee, Kuchen, Ratsch – das ist das Motto in Münchens erstem Pop-Up-Café auf dem Friedhof am Perlacher Forst, dem Café Himmelb(l)au. Das neue Café nimmt am Sonntag, 21. Mai, den Betrieb auf. Es ist künftig jeweils sonntags von 14 bis 17 Uhr für alle Münchner Bürger*innen geöffnet, um sich bei Kaffee und Kuchen unter schattigen Bäumen gemütlich niederzulassen und miteinander in Kontakt zu kommen. Ein blauer Bauwagen bildet den Mittelpunkt des Cafés. Drumherum sind klappbare Tische und Stühle aufgebaut.
Bürgermeisterin Verena Dietl: „Ich freue mich sehr über dieses neue Angebot auf einem Münchner Friedhof, mit dem sich Menschen zwanglos treffen, kennenlernen und austauschen können. Auf dem Friedhofsgelände war das in München bisher in dieser Form noch nicht möglich. Es ist eine wunderbare Idee: Denn ein Café ist ein Ort des Lebens – und somit eine Bereicherung an einem Ort der Trauer, des Abschieds und der Besinnung. Es bietet allen Münchner*innen, insbesondere aber alleinstehenden und einsamen Menschen, eine niederschwellige Möglichkeit für Begegnungen und Gespräche.“

Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek: „Uns ist sehr daran gelegen, eine moderne Bestattungskultur zu realisieren. Dazu gehört es auch, den Fried- hof als Aufenthaltsort einladend zu gestalten. Im Münchner Großstadtleben sind unsere Friedhöfe mit ihren teils historischen Parkanlagen Plätze der Stille und Besinnung, auch der Abgeschiedenheit. Das sollen sie auch weiterhin sein. Das neue Café ist ein zusätzliches Angebot, mit dem die Ruhestätte auch zur Begegnungsstätte werden kann. So kann das Friedhofsgelände Raum zur Andacht bieten – und einen Ort für den unkomplizierten Austausch miteinander.“

Betrieben wird das Café von Haupt- und Ehrenamtlichen der umliegenden evangelischen Kirchengemeinden. Die Landeshauptstadt München stellt den blauen Bauwagen und die nötige Infrastruktur für den Betrieb zur Verfügung. Ziel des Cafés ist es, den Friedhof als zusätzliche Begegnungsmöglichkeit für die Bewohner*innen des Stadtviertels zu etablieren. Geplant sind kulturelle Angebote, zum Beispiel Musikveranstaltungen, Lesungen, Vorträge sowie Führungen über den Friedhof. Ferner ist es Interessierten möglich, sich über Formen der Bestattung und mögliche Vorbereitungen für Trauerfälle zu informieren. Die offizielle Eröffnung des Cafés wird im Juli dieses Jahres mit einem kleinen Sommerfest gefeiert. Das Café Himmelb(l)au ist eine Initiative der Kirchengemeinden Philippus, Jesaja, Luther, Emmaus, der Sophie-Scholl-Gemeinde sowie der „Segen. Servicestelle für Taufe, Trauung, Bestattung & mehr“ der Evangelischen Landeskirche Bayern sowie der Städtischen Friedhöfe München.

Quelle: Rathaus Umschau 95 / 2023