Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Name | Gertrud Fanny Lewin (geb. Samson) |
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geboren | 27.5.1911 [Stuttgart] |
deportiert | 20.11.1941 [aus München nach Kaunas] |
gestorben | 25.11.1941 [Kaunas] [ermordet] |
Religion | Jüdisch |
Opfergruppe | Juden |
Beruf | Stenotypistin |
Straße | Agnesstraße 10 |
Stadtbezirk | 8. Schwanthalerhöhe |
Stadtbezirksteil | Westend |
Art | Stolperstein |
Verlegung | 09.11.2023 |
Lat/Lng | 48.157499114773,11.570683740426 |
Inschrift |
HIER WOHNTE |
Personen | Lewin Gertrud Fanny |
Online-Gedenkbuch der Münchner Juden
Rückkehr der Namen
Gertrud Lewin (geb. Samson), geb. am 27.05.1911 in Stuttgart, besuchte in München das Luisengymnasium und später die Handelsschule. 1934 heiratete sie den Kaufmann Rudolf Martin Lewin. Das Paar hatte zwei Söhne: Hans und Michael. Ihr Ehemann betrieb in der Sonnenstr. 12 bis zur Enteignung durch das NS-Regime eine Firma für Bürobedarf. Nach den Novemberpogromen 1938 wurde er ins KZ Dachau verschleppt, konnte aber dank gültiger Emigrationspapiere nach England ausreisen. Gertrud Lewin gelang das nicht. Sie lebte bei ihren Eltern u.a. in der Hohenzollernstr. 104. Gemeinsam mit den beiden Söhnen wurde Getrud Lewin am 20.11.1941 nach Kaunas (Litauen) deportiert und dort am 25.11.1941 ermordet.Quelle: Am 11. April wurde in München das Gedenkprojekt Die Rückkehr der Namen durchgeführt. Veranstaltet vom Bayerischen Rundfunk und unterstützt durch das Kulturreferat der Stadt, erinnerte es an 1.000 Münchnerinnen und Münchner, die während der NS-Zeit verfolgt und ermordet wurden.
Quelle: Mail Terry Swatzberg Mail vom 17.11.2023 Opferbiographien Franz-Joseph-Straße 32.pdf
Gertrud Fanny, Michael, Hans Berthold und Rudolf Lewin
Gertrud Fanny Samson wurde am 27.05.1911 in Stuttgart geboren. Ihre Eltern waren Wilhelm und Else Samson. Am 07.11.1934 heiratete sie Rudolf Martin Lewin. Er wurde am 25.11.1908 in München geboren. Das Ehepaar hatte zwei Kinder: Hans Berthold, geboren am 15.09.1935; sowie Michael, geboren am 21.06.1938.
Gertrud ging die Handelsschule und wurde Stenotypistin. Rudolf betrieb eine Firma mit Büromöbeln.
Spätestens die „Kristallnacht“ am 9./10. November 1938 machte Gertrud und Rudolf Lewin deutlich, dass sie als jüdische Familie in Deutschland keine Zukunft hatten. Denn Rudolf Lewin und sein Schwiegervater wurden am 10. November 1938 in das Konzentrationslager Dachau verschleppt. Gleichzeitig entzog das NS-Regime der Familie die finanzielle Grundlage: Rudolf Lewin musste seine Firma Ende 1938 schließen. Weil er nachweisen konnte, dass er Papiere für die Emigration nach England hatte, kam er im Januar 1939
aus dem KZ frei und konnte im März 1939 nach England ausreisen. Danach: Israel, wo er 1992 verstarb.
Ab 1938 fand die Familie Zuflucht in der Agnesstraße 10 bei Wilhelm und Else. Gertrud, Hans und Michael wurden am 20. November 1941 nach
Kaunas deportiert, wo sie am 25. November 1941 ermordet wurden.