Stolpersteine & Erinnerungszeichen in München

Name Seldy Jenny (EUGENIA) Sarsky (geb. Hurwitz)
geboren 6.11.1856 [Kowno, Rußland (heute: Kaunas, Litauen)]
gestorben 22.11.1935 [München] [Ermordet]
Religion Jüdisch
Opfergruppe Juden
Straße Franz-Joseph-Straße 32
Stadtbezirk 12. Schwabing-Freimann
Stadtbezirksteil Schwabing-Ost
Art Stolperstein
Verlegung 09.11.2023
Lat/Lng 48.157969798120,11.578452515748
Inschrift

HIER WOHNTE
SELDY JENNY
SARSKY

GEB. HURWITZ
JG. 1856
GEDEMÜTIGT / ENTRECHTET
TOT 22. NOV:.1935

Online-Gedenkbuch der Münchner Juden

wird nicht veröffentlicht

Quelle: Mail Terry Swatzberg Mail vom 17.11.2023 Opferbiographien Franz-Joseph-Straße 32.pdf
Seldy Jenny (Eugenie) Sarsky, geb. Hurwitz
Seldy war eine sehr erfolgreiche Geschäftsfrau. Seldy wurde am 06.11.1856 in Kaunas geboren. 1883 heiratete sie Chaim Sarsky, einen Tabakgroßhändler, geboren am 15.04.1850 in Oran, Rußland, gestorben am 14.06.1932 in München.
Das Ehepaar hatte sechs Kinder: Benno, Henriette, Chaim, Franziska, Emanuel und Paula. Seit 1886 wohnte die Familie in München; seit 1915 in der Franz-Joseph-Straße 32/0. Die Familie gründete 1887 die „Cigarren- und Tabakhandlung Ch. Sarsky", bis 1890 in der Maximilianstraße 8, dann bis 1920 in der Residenzstraße 21/0, ab diesem Zeitpunkt in der Franz-Joseph-Straße 32/0. Chaim wurde 1894 zum Hoflieferanten ernannt. Nach dem Tod des Ehemannes übernahm Seldy Sarsky die Herstellung und den Großhandel mit Zigaretten in der Franz-Joseph-Straße 32. Seldy verstarb 1935.
Sohn Benno, früher Konzertmeister am Gärtnerplatztheater, emigrierte im Dezember 1938 nach Idaho, er starb im März 1973 in Los Angeles, Kalifornien. Tochter Henriette Gertrud Schäffer wurde in Kaunas ermordet. Sohn Chaim Moritz starb am 03.05.1920 in München. Sohn Emanuel, Opernsänger, zog im Juni 1926 mit seiner Ehefrau Johanna nach Berlin. Das Ehepaar wurde am 19.05.1944 von Berlin Wilmersdorf, Storkzeile 12, mit dem 53. Transport nach Auschwitz deportiert und ermordet. Tochter Paula, Pianistin, zog im November 1930 nach Berlin, sie verbrachte regelmäßig einige Wochen im Jahr bei ihrer Mutter in München. Sie wurde am 13.01.1942 von Berlin nach Riga deportiert und starb im KZ Stutthof. Tochter Franziska heiratete im Juli 1920 in München den Kaufmann Wilhelm Stock aus Gelsenkirchen, über ihr Schicksal ist nichts bekannt.



I.M. Hofsattler und Hofwagenfabrikant